Zusammenfassung
Die Innovationsfähigkeit einer modernen Arbeitswelt setzt fähige und kreative Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter voraus, die über ein hohes Maß an Kompetenzen und Lernfähigkeit verfügen. Qualifizierte Fachkräfte stehen aber aufgrund des demografischen Wandels schon heute immer weniger in ausreichender Zahl zur Verfügung. Auf der anderen Seite wird das Reservoir an vorhandenen Fachkräften in vielen Bereichen nicht ausgenutzt (z. B. ältere Beschäftigte, Berufsrückkehrer/innen, Migrant/innen).
Unter Mitarbeit von Johannes Jahns, Constanze Jäger und Annika Lisakowski
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Notes
- 1.
Bereits heute fehlen laut einer aktuellen Studie der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw 2012, S. 50) auf dem deutschen Arbeitsmarkt ca. 1 Mio. Fachkräfte, 2020 dürfte die Lücke bei 1,7 Mio. fehlenden Fachkräften liegen. Nach einer Befragung des Verbandes der Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik (VDE) aus Anlass der Hannover Messe 2008 bezeichnen 59 % der befragten 1250 VDE-Mitgliedsunternehmen den Fachkräftemangel als größtes Innovationshemmnis für den Standort Deutschland. Damit sei der Fachkräftemangel laut VDE nach „Bürokratie und gesetzlichen Rahmenbedingungen“ die Nr. 2 auf der Negativliste.Nach einer Unternehmensbefragung der Unternehmerzeitung ProFirma und des Rudolf Haufe Verlags nahmen 2007 70 % der befragten 324 KMU den Mangel an geeignetem Personal als wichtiges Problem wahr, 83 % der KMU gehen davon aus, dass sich der Wettbewerb um qualifiziertes Personal noch verschärfen wird (Hug 2008).
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Laut hib-Meldung des Deutschen Bundestages vom 23.01.2007 betrug im Jahr 2006 die Zahl der arbeitslos gemeldeten Berufsrückkehrerinnen 153.215. Der Anteil der Berufsrückkehrerinnen an allen Arbeitslosen pendle etwa zwischen zweieinhalb und dreieinhalb Prozent.
- 3.
Gegenwärtig sind über zwei Millionen Menschen in Deutschland pflegebedürftig. Über zwei Drittel davon werden in häuslicher Pflege betreut, in den allermeisten Fällen wird die Pflege dabei ganz oder überwiegend von einem Familienmitglied übernommen. Zusätzlich zu den Pflegebedürftigen wird von etwa drei Millionen hilfebedürftigen Menschen ausgegangen, die ebenfalls zum größten Teil hauptsächlich von Angehörigen unterstützt werden. Bereits heute sind 23 % der Hauptpflegepersonen gleichzeitig berufstätig, davon knapp die Hälfte in einer Vollzeittätigkeit. Zwei Drittel der Pflegepersonen sind im erwerbsfähigen Alter (vgl. berufundfamilie gGmbH 2007).
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Das Forschungsprojekt „FlexiBalance: Work-Life-Balance in flexiblen Arbeits- und Beschäftigungsformen; Betriebliche Innovationsforcierung durch familienorientierte Personaldienstleistungskonzepte“ wird vom BMBF im Themenfeld „Balance von Flexibilität und Stabilität in einer sich wandelnden Arbeitswelt“ im Rahmen des Programms „Arbeiten – Lernen – Kompetenzen entwickeln. Innovationsfähigkeit in einer modernen Arbeitswelt“ von 2009 bis 2013 gefördert. Es wird von der TU Dortmund, Forschungsbereich Arbeitssoziologie in Kooperation mit der Manpower GmbH & Co. KG und dem AWO Bezirksverband OWL e. V. sowie dem TrainingsZentrumZeitarbeit (TZZ GmbH) durchgeführt (Förderkennzeichen: 01FH09075).
Literatur
berufundfamilie gGmbH (2007) Eltern pflegen – So können Arbeitgeber Beschäftigte mit zu pflegenden Angehörigen unterstützen – Vorteile einer familienbewussten Personalpolitik. Für die Praxis (1):4–5
Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (2012) (K)eine Lust auf Kinder? Geburtenentwicklung in Deutschland. Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung, Wiesbaden
Deller J, Kern S, Hausmann E, Diederichs Y (2008) Personalmanagement im demografischen Wandel. Ein Handbuch für den Veränderungsprozess. Springer, Berlin
Dex S, Scheibl F (1999) Business performance and familiy-friendly policies. J Gen Manage 24(4):22–37
Hug M (2008) Fachkräftemangel im Mittelstand. Status quo, Ursachen und Strategien. Haufe, Freiburg
Klös H-P, Seyda S (2007) Die Auswirkungen des demographischen Wandels auf das Beschäftigungs- und Bildungssystem. In: Dilger A, Gerlach I, Schneider H (Hrsg) Betriebliche Familienpolitik. VS Verlag für Sozialwissenschaften Wiesbaden, S 29–44
Schneider H, Gerlach I, Wieners H, Heinze J (2008) Der berufundfamilie-Index – Ein Instrument zur Messung des betrieblichen Familienbewusstseins. In: Forschungszentrum Familienfreundliche Personalpolitik (Hrsg) Arbeitspapier Nr. 4, Berlin, 2
Statistisches Bundesamt (2010) Alleinerziehende in Deutschland. Ergebnisse des Mikrozensus 2009. Statistisches Bundesamt, Wiesbaden
Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Hg. (2013) Kindertagesbetreuung regional 2013 – Ein Vergleich aller 402 Kreise in Deutschland. Statistisches Bundesamt, Wiesbaden
vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. (2012) Arbeitslandschaft 2035.vbw Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. München
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Klatt, R., Steinberg, S. (2013). Vereinbarkeitsmanagement als Herausforderung moderner Personalpolitik – neue Dienstleistungen für familiengerechte Arbeits- und Beschäftigungsformen. In: Kaiser, S., Bamberg, E., Klatt, R., Schmicker, S. (eds) Arbeits- und Beschäftigungsformen im Wandel. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-00331-9_5
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