Zusammenfassung
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), der gegenwärtig 57 Staaten angehören, hat ihren Ursprung in der 1973 ins Leben gerufenen Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE). Die KSZE ging auf eine Initiative der Sowjetunion zurück. 1954 schlugen deren Führer die Einberufung einer europäischen Sicherheitskonferenz zur Schaffung einer kollektiven europäischen Sicherheitsarchitektur vor. Dieser Vorstoß scheiterte jedoch an der Ablehnung durch die USA und Westeuropa, denn es war offensichtlich, dass hinter der Initiative weniger das Bemühen um eine Annäherung zwischen Ost und West steckte als vielmehr das Ziel, eine Anerkennung der DDR durch den Westen zu erreichen, den Beitritt der BRD zur NATO zu verhindern, die Bindungen zwischen den USA und Westeuropa zu lockern und die osteuropäischen Satellitenstaaten der Sowjetunion zu stabilisieren.
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- 1.
Die OSZE ist nicht durch einen völkerrechtlichen Vertrag gegründet worden, weshalb sie keine „vollwertige“ internationale (staatliche) Organisation (IGO) ist. Dies hat zur Folge, dass sie keine „Mitgliedstaaten“, sondern „Teilnehmerstaaten“ hat. Ihr kommt auch keine Völkerrechtssubjektivität zu. Seit Jahren gibt es Initiativen, den rechtlichen Status der OSZE zu ändern, die bislang jedoch noch keine Ergebnisse hervorgebracht haben. Durch den Übergang von einer Konferenz zur Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa kommt gleichwohl ein „Hineinwachsen“ in die Stellung einer IGO zum Ausdruck. Siehe Herdegen (2012, S. 348) sowie http://www.osce.org/de/mc/87565, 30.07.2014.
- 2.
Ausführlich zum KSZE-Prozess siehe von Bredow (1992).
- 3.
Siehe http://www.osce.org/de/atu/42526, 30.07.2014.
- 4.
Zu den Vorschlägen des auch „Rat der Weisen“ genannten Gremiums siehe Schneider (2006).
- 5.
http://www.osce.org/de/cio/74988?dowknload=true, 30.07.2014.
- 6.
http://www.osce.org/event/mc_2013, 30.07.2014.
- 7.
Siehe OSZE Factsheet: OSCE Partnerships for Co-operation, http://www.osce.org/ec/77951, 30.07.2014.
- 8.
http://www.osce.org/what, 30.07.2014.
- 9.
Für die nachfolgenden Ausführungen vgl. Leue (1999, S. 36 ff.); Herdegen (2010, S. 494 ff.). Siehe auch OSZE: Fact Sheet: Was ist die OSZE?, http://www.osce.org/item/66094, 30.07.2014.
- 10.
Vgl. Art. 1–3 Geschäftsordnung PV, http://www.oscepa.org/publications/rules-of-procedure/1855-rules-of-procedure-german/file, 15.10.2014.
- 11.
Decision No. 1072, Scales of Contributions for 2013–2015, http://www.osce.org/pc/99505, 30.07.2014.
- 12.
Für Einzelheiten zu den konkreten Aufgaben und den zur Verfügung stehenden personellen und finanziellen Ressourcen der Feldoperationen siehe: OSCE Conflict Prevention Centre: Survey of OSCE Field Operations (7. Mai 2013), http://www.osce.org/cpc/74783, 30.07.2014.
- 13.
Permanent Council Decision No. 1117, Deployment of an OSCE Special Monitoring Mission to Ukraine, 21. März 2014, http://www.osce.org/pc/116747?download=true, 30.07.2014.
- 14.
Siehe Factsheet: OSCE Response to the Crisis in Ukraine (01. Juli 2014), http://www.osce.org/home/116940?download=true, 30.07.2014.
- 15.
Siehe OSZE/ODHIR: Election Observation – A Decade of Monitoring Elections: the People and the Practice, http://www.osce.org/odihr/elections/17164?download=true, 30.07.2014; siehe auch OSZE-Jahresberichte 2007–2013, http://www.osce.org/item/66000, 30.07.2014.
Quellen und Literatur
Dokumente
Charta von Paris für ein neues Europa (31. November 1990), http://www.osce.org/de/mc/39518?download=true, 30.07.2014.
Gedenkerklärung von Astana (3. September 2010), http://www.osce.org/de/cio/74988?download=true, 30.07.2014.
Schlussakte von Helsinki (1. August 1975), http://www.osce.org/de/mc/39503?download=true, 30.07.2014.
Literatur
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Furtak, Florian T. 2013: Europas Engagement für Demokratie und Menschenrechte: Normative Grundlagen und operative Maßnahmen, in: Busch, Dörte/Kutscha, Martin (Hg.): Recht, Lehre und Ethik der öffentlichen Verwaltung. Festschrift für Hans Paul Prümm, Baden-Baden, S. 51–63.
Herdegen, Matthias 2010: Europarecht, 12. Aufl., München.
Herdegen, Matthias 2012: Völkerrecht, 11. Aufl., München.
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Jawad, Pamela 2012: OSZE, in: Freistein, Katja/Leininger, Julia (Hg.): Handbuch Internationale Organisationen, Theoretische Grundlagen und Akteure, München, S. 199–208.
Leue, Michael 1999: Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und ihre Instrumente zur friedlichen Streitbeilegung, Frankfurt a. M.
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OSCE 2014: Annual Report 2013, http://www.osce.org/secretariat/116947?download=true, 30.07.2014.
OSZE 2012: Jahresbericht über die Tätigkeit der OSZE 2011, http://www.osce.org/de/sg/92307?download=true, 30.07.2014.
OSZE 2013: Jahresbericht 2012, http://www.osce.org/de/sg/100296?download=true, 30.07.2014.
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Schneider, Heinrich 2006: Long on Promise – Short on Impact: The OSCE Reform Initiative 2004–2005 and its Results, in: IFSH (Hg.): OSZE-Handbuch 2006, S. 35–57.
Trachsler, Daniel 2012: Die OSZE in Rücklage, in: CSS Analysen zur Sicherheitspolitik, Nr. 110, Center for Security Studies (CSS), ETH Zürich, http://www.css.ethz.ch/publications/pdfs/CSS-Analysen-110-DE.pdf, 30.07.2014.
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Woyke, Wichard 1995: Europäische Organisationen, München/Wien.
Zagorski, Andrei 2009: Der russische Vorschlag für einen Vertrag über europäische Sicherheit: von der Medwedew-Initiative zum Korfu-Prozess in: IFSH (Hg.): OSZE-Jahrbuch 2009, S. 49–67.
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Zellner, Wolfgang 2010: Das OSZE-Gipfeltreffen von Astana im Jahr 2010 – eine vorläufige Bewertung, in IFSH (Hg.): OSZE-Jahrbuch 2010, S. 23–31.
Links
Internetauftritt OSZE, http://www.osce.org
Zentrum für OSZE-Forschung, http://www.core-hamburg.de
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Literaturempfehlungen
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Matthias, Peter/Wentker, Hermann (Hg.) 2012: Die KSZE im Ost-West-Konflikt. Internationale Politik und gesellschaftliche Transformation 1975–1990, München.
Der Sammelband überzeugt durch seine klare Struktur. Er umfasst neben einer Einführung in das Thema KSZE 18 Beiträge über die Politik einzelner KSZE-Teilnehmerstaaten und vermag damit die Entwicklung der KSZE zur OSZE zu erklären.
Tudyka, Kurt P. 2002: Das OSZE-Handbuch. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit von Vancouver bis Wladiwostok, 2. Aufl., Opladen.
Der Autor, guter Kenner der OSZE, stellt Geschichte, institutionellen Aufbau sowie Rollen- und Funktionswandel der KSZE/OSZE in der europäischen Sicherheitsordnung nach dem Ende des Ost-West-Konflikts dar. Ergänzt wird der Text u. a. durch eine Sammlung wichtiger OSZE-Dokumente und eine Chronologie.
Velickovic, Eva-Maria 2009: Der institutionelle Wandel der KSZE/OSZE nach dem Ende des Ost-West-Konflikts, Berlin.
Im Mittelpunkt des Buches steht die Frage, welche Faktoren dafür ausschlaggebend waren, dass sich die KSZE nach dem Ende des Ost-West-Konflikts nicht aufgelöst, sondern zur Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa geworden ist.
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Furtak, F. (2015). Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). In: Internationale Organisationen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-00177-3_11
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