Zusammenfassung
Der empirischen Analyse werden in diesem Kapitel Ausführungen zur Datengrundlage, zum methodischem Vorgehen und zum Aufbau der Arbeit vorangestellt. Die Studie stützt sich zum einen auf Dokumente, die im Rahmen des NSU-Prozesses oder von Untersuchungsausschüssen entstanden sind, ergänzt um Dokumente aus der Zeit vor der Selbstaufdeckung des NSU. Durch die Analyse dieser Daten lassen sich Bewegungsdynamiken, individuelle Bewegungsbiografien oder auch logistische und moralische Unterstützungsleistungen rekonstruieren. Zum anderen wurden für die Analyse der Deutungs- und Handlungsrahmen in großem Umfang Dokumente aus der neonazistischen Bewegung, aus den radikalen Milieus und auch des NSU selbst erhoben. Zur Analyse der Daten wurde sich eines Verfahren der qualitativen Inhaltsanalyse bedient.
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Notes
- 1.
Eine Auswertung der Ladungen zeigt, dass der Großteil der Zeug*innen und Sachverständigen (333) auf Grund ihrer Benennung in der Anklageschrift der Generalbundesanwaltschaft (GBA) geladen wurde. Während die GBA in der Hauptverhandlung nicht einen einzigen Beweisantrag auf Ladung von Zeug*innen gestellt hat, hat der Senat auf eigene Initiative 190 Personen geladen, 37 auf Anregung der Verteidigung Ralf Wohllebens, 33 auf Initiative der 60 Vertreter*innen von 95 Nebenkläger*innen, 3 auf Initiative der Verteidigung Beate Zschäpes und 1 ausgehend von der Verteidigung Andre Emingers (NSU-Watch 2018c).
- 2.
Im Gegensatz zu Informant*innen haben sie keine Verpflichtungserklärung abgegeben.
- 3.
Im Brandschutt der letzten NSU-Wohnung in Zwickau wurde eine entsprechende Liste gefunden. Mit dem Weissen Wolf und dem Magazin Der Fahnenträger ist für zwei dieser Zeitschriften ein Eingang des Schreibens incl. 500 € bestätigt und dementsprechend wahrscheinlich, dass dieser auch den anderen zugegangen sein dürfte.
- 4.
Weitere Merkmale sind Kommunikativität und Naturalistizität. Da diese Postulate qualitativer Forschung bei einer reinen Dokumentenanalyse, die sich auf Grund des gewählten Untersuchungsfelds auf akzidentale Dokumente beschränkt und bei der ein direkter Zugang in Form von Interviews oder Beobachtungen nahezu unmöglich ist, kaum zu gewährleisten sind, gehe ich nicht näher auf diese ein.
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Schedler, J. (2021). Forschungsdesign und Methodik. In: Rechtsterrorismus. Bürgergesellschaft und Demokratie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-00137-7_4
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Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
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