Zusammenfassung
Schon als Kind, etwa beim „Mensch, ärgere Dich nicht“, kommt jeder Mensch mit Erfahrungstatsachen zusammen, die man zweckmäßig mit Zufall beschreibt. Es handelt sich dabei um Beschreibung von Versuchen mit Würfeln und Rouletten, die man oft zu wiederholen pflegt; Ergebnisse von vielen solchen Einzelexperimenten, wie z.B. die Anzahl der Würfelwürfe bis zum Erreichen einer großen Augensumme oder die relative Häufigkeit von 6-6-Folgen lassen sich nach einfachen Regeln mit großer Sicherheit voraussagen. Auf dem großen Lebensweg der Menschheit ist dieses einfache Spielwissen — ähnlich der Entwicklung manches ursprünglich nur dem Spieltrieb Dienenden zu naturwissenschaftlich-technisch Nützlichem — zu einer großen Theorie geworden, die zur Beschreibung eines beachtlichen Teiles der Erfahrungswelt, insbesondere bei großen Anzahlen nicht unterschiedener (insbesondere: nicht unterscheidbarer) Ereignisse (z. B. Lebensdauer oder Tätigkeit von Menschen oder Maschinen, Verhalten von Molekülen) herangezogen wird, insbesondere dann, wenn andere Beschreibungsversuche gescheitert sind (etwa dadurch, daß ihre Verwendung zur Vorhersage zu kompliziert oder teuer wird).
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© 1968 Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg
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Morgenstern, D. (1968). Einleitung. In: Einführung in die Wahrscheinlichkeitsrechnung und mathematische Statistik. Die Grundlehren der mathematischen Wissenschaften, vol 124. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99936-9_1
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