Zusammenfassung
Die Intubationsnarkose bedeutet für Patient und Operateur im Fachgebiet der Kieferchirurgie eine große Erleichterung und Hilfe. Zwar sind fast alle Eingriffe in diesem Gebiet in Lokal- oder Leitungsanaesthesie möglich, jedoch werden infolge der starken sensiblen Innervierung und reichlichen Gefäßversorgung relativ große Mengen an Lokalanaestheticum benötigt. Kurzfristige Verlegungen der oberen Luftwege durch Blut oder Sekrete sind in Lokalanaesthesie nicht immer vermeidbar. Auch der gut sedierte Patient wird dann unruhig und erschwert die Fortführung der Operation. Eine Intubation bietet dagegen dem Patienten Sicherheit vor einer Aspiration und dem Operateur einen ungestörten Verlauf des Eingriffs. Folgende Besonderheiten sind dabei vom Anaesthesisten zu bedenken:
-
1.
Das Arbeitsgebiet des Operateurs ist meist die Mundhöhle. Der Anaesthesist hat deshalb ohne Unterbrechung der Operation keine Gelegenheit, die Lage und den Sitz des Tubus zu korrigieren oder die Trachea abzusaugen.
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2.
Häufig ergeben sich veränderte anatomische Verhältnisse der oberen Luftwege. Die Intubation kann dadurch außerordentlich schwierig sein. Eine Kieferklemme erfordert die nasale Intubation ohne Sicht, deren Durchführung mehrfach ausführlich beschrieben worden ist [1, 2, 3].
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3.
Nach plastischen Eingriffen in der Mundhöhle darf bei der Extubation und beim Absaugen das Operationsergebnis nicht beeinträchtigt werden. Manche Eingriffe erfordern postoperativ eine Fixierung des Unterkiefers an den Oberkiefer. Da der Patient den Mund nicht öffnen kann, muß der Magen durch eine Sonde bis zum Abklingen der Gefahr postoperativen Erbrechens leer gehalten und orales Wundsekret abgesaugt werden.
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Literatur
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Schilli, W., Scholler, K.L. (1966). Besonderheiten der Anaesthesie in der Kieferchirurgie. In: Horatz, K., Kreuscher, H. (eds) Anaesthesiologische Probleme in der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Kieferchirurgie. Anaesthesiology and Resuscitation / Anaesthesiologie und Wiederbelebung / Anesthésiologie et Réanimation, vol 16. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99895-9_6
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