Zusammenfassung
Während die Antriebsleistungen der Verkehrs- und Militärflugzeuge immer größer werden, hat der motorlose Flug oder Segelflug nicht nur in seinem Geburtsland Deutschland, sondern auch in anderen Ländern, vom sportlichen und zum Teil auch vom wissenschaftlichen Standpunkt aus eine erhebliche Bedeutung gewonnen. Ehe wir auf den Segelflug eingehen, wollen wir einige Überlegungen über die etwaige Möglichkeit des Muskelfluges oder Fliegens aus „eigener Kraft“ vorausschicken. Aus Abb. 58 sehen wir, daß die geringste Sinkgeschwindigkeit im Gleitflug bei etwa c a = 1 liegt. Obwohl dieser Wert nicht unbedingt für unser Muskelflugzeug der optimale sein muß, wollen wir ihn hier zugrunde legen. Weiter wollen wir annehmen, daß es möglich sei, mit 50 kg Leergewicht ein Muskelflugzeug von 12 m2 Tragflächeninhalt und mit einem Seitenverhältnis von 10 zu bauen. Das Fluggewicht wird dann etwa 120 kg sein, und die Flächenbelastung ergibt sich zu F/G = 10 kg/m2. Damit wird in Meereshöhe wegen \(\bar \upsilon = 1\) die Fluggeschwindigkeit \(\upsilon = \upsilon _0 = \sqrt {2G/\rho F} = 12,6\,{\mathop{\rm m}\nolimits} /sek\). Für den schädlichen Widerstand erhält man unter der Annahme einer guten Stromlinienverkleidung um den liegenden Menschenkörper etwa c ws = 0,01. Es ist dann wegen a = 1/π · 10 = 0,032 der Widerstand
W = 120 (0,01 + 0,032) = 5,0 kg
und die aufzunehmende Widerstandsleistung ist W υ = 5 · 12,6 = 63 kgm/sek. Nehmen wir noch einen Wirkungsgrad der Leistungsumsetzung von 0,8 an, so muß vom Menschen die Leistung 63/0,8 = 79 kgm/sek aufgebracht werden, das ist etwas über eine Pferdestärke.
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© 1957 Springer-Verlag OHG., Berlin/Göttingen/Heidelberg
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v. Mises, Hohenemser, K. (1957). Fliegen aus eigener Kraft. In: Fluglehre. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99860-7_15
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