Das Anzeigeinstrument

Zusammenfassung

Geeichte Drehspulinstrumente verwendet man für genaue Absolutmessungen, vor allem die Millivoltmeter 60 mV 20 Ohm oder 45 mV 10 Ohm der Kl. 0,2. Sie sind besonders in der modernen Ausführung mit Aluminium-Nickel-Magneten und ringförmigem Rückschluß zeitlich außerordentlich konstant und durch äußere Felder kaum beeinflußbar.¹ Der Eigenverbrauch beträgt allerdings einige Milliampere, übersteigt also den zulässigen Strom des Schwinggleichrichters § 85. Leider neigt bei den modernen, mit Rücksicht auf mechanische Güte leicht gebauten Systemen die Zeigerspitze zum Schwirren, was die Ablesung erschwert und außerdem Anzeigefehler zur Folge haben kann (§92), so daß man unter Umständen eine schwirrfreie Sonderausführung verwenden muß. Sie kann nach Abb. 160 mit einem empfindlicheren System, das durch Vor- und Nebenwiderstände auf die Empfindlichkeit der Normalinstrumente gebracht und damit auch temperaturkompensiert wird, gebaut werden. Mit einem derartigen Instrument (60 mV 20 Ohm) erreicht man ohne äußere Vor- und Nebenwiderstände bei Halbwellengleichrichtung mit T _k = 180° nach § 96 kleinste Meßbereiche von „U _eff “ = 2,2214 60 10^-3 ≈ 133 mV und „I _eff “ = 2,2214 3 10^-3 ≈ 6,7 mA. Auch empfindlichere Instrumente, z.B. 10 mV 100 Ohm warden noch mit einer Klassengenauigkeit 0,2% gebaut. Sie sind in normaler Ausführung fast schwirrfrei. Sie haben gegenüber den erstgenannten, niederohmigeren Millivoltmetern den Nachteil, daß unter Umständen Maßnahmen gegen Störspannungen und Störströme zu treffen sind (§ 102), während dies bei den niederohmigen Instrumenten in der Regel nicht notwendig ist. Andererseits haben sie den Vorteil, daß der Kontaktwiderstand, selbst wenn er 0,1 Ohm beträgt, gegenüber dem Instrumentwiderstand im allgemeinen zu vernachlässigen ist, während er bei einem 10 Ohm-Instrument bereits 1% ausmacht (§75).