Zusammenfassung
Auf einer Leit- und Zugspindeldrehbank üblicher Bauart lassen sich nach Einschalten des selbsttätigen Längs- oder Planvorschubes im allgemeinen nur zylindrische Drehkörper oder Planflächen herstellen, da die Anordnung der Führungen und Getriebe nur eine Schneidmeißelbewegung parallel oder senkrecht zur Drehbankachse gestattet. Beim Übergang auf einen anderen Durchmesser muß der Schneidmeißel jedesmal durch den Dreher in die entsprechende neue Stellung gebracht werden, wobei häufig eine Messung am Werkstück vorgenommen wird. (Wenn Längs- und Planvorschub gleichzeitig eingeschaltet sind, bewegt sich der Schneidmeißel schräge zur Drehbankmittenlinie.) Im Gegensatz hierzu seien nun unter dem Sammelbegriff „Nachformdrehen“ alle diejenigen Drehverfahren zusammengefaßt, bei denen die Bewegung des Schneidmeißels von einer Leitkurve oder einem Steuergetriebe gesteuert wird, so daß die Schneide sich selbsttätig längs der Umrißlinie des Werkstückes bewegt und eine Verstellung von Hand nicht mehr erforderlich ist.
Wenn auch in der Werkstatt noch vielfach die Bezeichnung „Kopierdrehen“gebräuchlich ist, sollte doch angestrebt werden, das gute deutsche Wort „Nachformdrehen“, das noch dazu den Vorgang selbst anschaulich kennzeichnet, allgemein zu verwenden. Eine Schablone wird ja gar nicht kopiert, sondern nach ihrer Form wird das Werkstück gedreht. Der Ausdruck „Nachformfräsen“ statt „Kopierfräsen hat sich ja auch schon weitgehend eingeführt. Im vorliegenden Buche wird durchgehend statt „Kopieren“ das Wort „Nachformen“ verwendet.
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Stau, C.H. (1954). Erklärung und Abgrenzung des Begriffes „Nachformdrehen (Kopierdrehen)“. In: Nachformeinrichtungen für Drehbänke (Kopierdrehen). Werkstattbücher, vol 113. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99848-5_1
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