Zusammenfassung
Die Lage der Zuckerindustrie war auch in diesem Berichtsjahre keine erfreuliche. Die allenthalben herrschende Ueberproduction hatte einen vorübergehend geradezu unerhörten Preisrückgang des Zuckers zur Folge. Mit Unrecht hat man für die deutsche Ueberproduction unser lange Zeit so bewährtes Rübensteuergesetz verantwortlich machen wollen. Wenn auch die nach diesem Gesetze gewährten Exportbonificationen dank der im Laufe der Jahre erfolgten bedeutenden Erhöhung des Rendements teilweise zu wirklichen Exportpramien wurden, so betrug diese Prämie bis zur Campagne 1882/83 doch nur etwa 55 S, pro Centner Zucker und erreichte erst in den beiden letzten Campagnen die Höhe von 1.40 M, während zu gleicher Zeit bei der Fabrikation eines Centners (bei einemdurchschnittlichen Marktpreise von etwas über 30 M) ein Gewinn von ca. 6 M erzielt wurde. Es war also ohne alle Frage hauptsächlich letzterer Gewinn, welcher die Gründung so vieler schlecht fundirter Fabriken veranlasste, zumal auch die in allen ihren anderen Zweigen nur noch wenig rentable Landwirtschaft mit erklärlichem Enthusiasmus sich auf die Rübenproduction warf.
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Biedermann, R. (1886). Zucker. In: Biedermann, R. (eds) Technisch-Chemisches Jahrbuch 1884–1885. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99633-7_23
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