Zusammenfassung
Die Wirkungsweise der Laschen ist am besten aus dem Verhalten des unverlaschten Stoßes zu verstehen, das Ast und Wasiutynski in mehreren Schaubildern photographisch aufgenommen haben. Unter der Wirkung des anrollenden Rades hebt sich zunächst das Ende der abgebenden Schiene, wird dann aber wieder heruntergedrückt und erreicht seine tiefste Lage, wenn das Rad gerade auf dem Ende steht. Die aufnehmende Schiene bildet nun eine Stoßstufe gegen die abgebende, so daß das anlaufende Rad anstößt und damit zum Wanderschube beiträgt. Hierbei entstehen auch seitliche Schwankungen an Fahrzeug und Gleis. Wenn das Rad die Stufe überspringt, erfolgt ein Rückschlag des gefederten Fahrzeuges, der die Stoßwirkung des Rades erhöht und daher das Ende der aufnehmenden Schiene stärker senkt als das der abgebenden. Unter der Gegenwirkung der elastisch zurückschnellenden Schiene bewegt sich sodann das Rad in einer Wellenlinie, die nach Bräunings Beobachtungen in der Form von Oberschwingungen zur Durchbiegungslinie erscheint. Wird der schwebende Stoß verlascht, so werden diese Bewegungen wesentlich kleiner, ohne aber ganz zu verschwinden. Die Aufgaben der Laschen sind daher folgende:
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1.
sie sollen die Stetigkeit des Schienenstranges sowohl in der Seitenlage wie nach der Höhe sichern;
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2.
sie sollen die im Schienenstrange auftretenden Biege- und Schubspannungen an der Unterbrechungsstelle aufnehmen, sie von einer Schiene auf die andere übertragen und dem Schienenstrange eine nahezu gleichbleibende Tragfähigkeit verleihen, ohne dabei die Wärmeausdehnung der Schiene zu behindern;
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3.
die beiderseits über die Stoßschwelle hinausgreifenden Laschen sollen eine Art Trägerverbindung zwischen den Schwellen schaffen und dadurch die Schienen in weitgehendem Maße entlasten.
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Bloss, A. (1927). Zubehör zum Gleise. In: Oberbau und Gleisverbindungen. Handbibliothek für Bauingenieure, vol 4. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99610-8_6
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