Zusammenfassung
Die Prostata wird von der Harnröhre und von den beiden Ducti ejaculatorii durchbohrt; in sie eingelagert ist auch der sog. Utriculus masculinus, ein blind endigendes Derivat des Müllerschen Ganges. Als Organ ist die Prostata eine Einheit, als Drüse ist sie ein Konvolut (Braus). Denn sie besteht aus sehr vielen Einzeldrüsen, welche die Harnröhre rings umgeben und mit zahlreichen, selbständigen Ausführungsgängen an den verschiedensten Stellen der Harnröhren-zirkumferenz in die Lichtung der Urethra einmünden. Man könnte auch von einem prostatischen Apparat sprechen und mit dieser Bezeichnung die Summe aller hierhergehörigen Drüsen umfassen. Wenn man vom rechten und linken Lappen, sowie einem Mittellappen der Prostata spricht, so ist dies nicht im Sinne getrennter Abteilungen der Prostata zu verstehen. Die Prostata ist von einer derbfibrösen Kapsel umgeben. Die Drüsen des prostatischen Apparates sind verästelte tubulo-alveoläre Gänge, welche mit zylindrischem (ein- bis zweireihigem) Epithel ausgekleidet sind. Die Lumina der Drüsen sind weit und zeigen faltenartige Erhebungen des Epithels, welches einer dünnen Basalmembran aufsitzt. Im Protoplasma der Epithelien finden sich feinste lipoide Körnchen. Das Sekret im Lumen der Drüsen erscheint in histologischen Präparaten als körnig-schollige Masse, zum Teil auch in Form geschichteter Körper (s. unten). Die Drüsenkörper münden, wie gesagt, mit mehreren Ausführungsgängen in die Harnröhre. Die größeren Ausführungsgänge haben geschichtetes Epithel (sog. Übergangsepithel). Zwischen den Drüsen ist das gefäßführende Interstitium, das reichlich elastische Fasern und sehr viel glatte Muskulatur enthält.
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© 1926 F. C. W. Vogel in Leipzig
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Borst, M. (1926). Geschlechtsorgane. In: Pathologische Histologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99595-8_7
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