Zusammenfassung
Die Herzmuskulatur setzt sich zusammen aus den Herzmuskelfasern. Diese sind kontraktile Formbestandteile von zylindrischer Gestalt, die durch schräge oder quere Seitenzweige untereinander in Verbindung stehen. Man dachte sich die einzelnen Fasern durch eine besondere „Kittsubstanz“verbunden. Als solche Kittsubstanz wurden Querlinien („Kittlinien“) gedeutet, die man an Herzmuskelpräparaten in unregelmäßig alternierender Stellung antrifft. Sie durchsetzen die Muskelfasern quer, entweder in geraden oder in abgestuften Linien. Es ist aber wohl sicher, daß man es hier nicht mit einer verkittenden Zwischensubstanz oder mit einer Art von Schaltstücken zu tun hat. Gleichwohl ist die Bedeutung dieser Querlinien (sog. Glanzstreifen oder Querplatten) nicht völlig aufgeklärt; sie wurden als Effekte der Zusammenziehung („Kontraktionslinien“), als Einrichtungen zur Regelung der Kontraktionswellen oder zur Richtung der Zugkräfte, als Stellen des Wachstums und der Regeneration, weiterhin als der Ausdruck des Alterns und der Abnutzung und endlich als Kunstprodukte aufgefaßt. Jedenfalls sind echte Zellgrenzen in der Herzmuskulatur nicht sicher nachweisbar, und wir haben uns einen synzytialen Aufbau des Myokardiums vorzustellen („Herzmuskelschwamm“). Die Herzmuskelfasern sind quer- und längsgestreifte Elemente. Sie bestehen aus Protoplasma (Sarkoplasma) und Fibrillen; der ovale Kern liegt in der Mitte der Faser, von reichlicherem Sarkoplasma umgeben.
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© 1926 F. C. W. Vogel in Leipzig
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Borst, M. (1926). Organe des Kreislaufs. In: Pathologische Histologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99595-8_2
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