Zusammenfassung
Zwischen den ersten Berner Arbeiten und den noch aus Tübingen stammenden Aufzeichnungen liegt kaum ein gedanklicher Einschnitt, dennoch seien diese gesondert betrachtet, da sie seltsam in Hegels Zukunft vorausweisen. Die menschlichen Ideale, die sich in ihnen trotz Hin- und Herspringens der Gedanken deutlich ausprägen, tragen als Ganzes und in bedeutsamen Einzelzügen vieles in sich, was, bisweilen fast unsichtbar, während des ganzen Zeitraums bis 1800 fortwirkend, mit vollem Gewicht in dem FreiheitsbewuÜtsein wieder kehrt, das an seinem Ende steht. In allen Fragen, die Hegel in diesen Bruchstücken behandelt, ist der Freiheitsgedanke wirksam, sowohl in dem, was er fordert: „subjektive“ Religion für den einzelnen Menschen und auf ihrer Grundlage „öffentliche“ Religion eines ganzen Volkes, deren beider Kern die moralische Vernunftreligion bilden soll, — wie in dem, was er verwirft oder herabsetzt: Theologie als „objektive“ Religion, die Verstandesaufklärung und ihre Morallehre, die christliche Kirche, den abendländisch-deutschen Geist. Und wenn Hegel für alles, was er ersehnt, das Griechentum als leuchtendes Vorbild hinstellt, so zieht ihn vor allem die Freiheit an, die in seinen Augen dem antiken Menschen gewährt war.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Ephraim, F. (1928). Die Tübinger Bruchstücke. In: Untersuchungen über den Freiheitsbegriff Hegels in Seinen Jugendarbeiten. Philosophische Forschungen, vol 7/1. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99515-6_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-99515-6_3
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