Zusammenfassung
Die Prüfung, ob ein Mensch innerhalb 24, resp. 40–50 Stunden eine gewisse Kochsalzmenge, die ihm außer seiner Nahrung gegeben wurde, quantitativ wieder ausscheidet, oder ob dazu der Organismus länger braucht, ist eine vielfach geübte klinische Untersuchungsmethode geworden. Bereits den älteren Klinikern war es bekannt, daß sich im Harne von Nierenkranken niedrige Kochsalzwerte finden. v. Noorden1), der sich zuerst mit dieser Frage eingehender beschäftigte, konnte zeigen, daß diese geringen Werte auf einer schlechten Bilanz zwischen eingeführtem und ausgeschiedenem Kochsalze beruhen. Dieser Befund, der vielfach Bestätigung fand, wurde bald Gemeingut der Ärzte und eine Zeitlang galt die gestörte Chlorausscheidung als Maß bei Beurteilung der Schwere einer Nephritis überhaupt. Erst später ist der Parallelismus zwischen Ödembildung und Chlorretention erkannt worden. Da man auf diese Weise kennen lernte, daß es hauptsächlich jene Nephritiker sind, die Ödeme haben, oder dazu disponieren, welche eine träge Chlorausscheidung zeigen, so hoffte man eben in der funktionellen Kochsalzbelastung eine Methode gefunden zu haben, die dem Kliniker sagen sollte, ob der betreffende Patient zu Schwellungen disponiert oder nicht.
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Eppinger, H. (1917). Drittes Kapitel. In: Zur Pathologie und Therapie des Menschlichen Ödems Zugleich ein Beitrag zur Lehre von der Schilddrüsenfunktion. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99514-9_4
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