Zusammenfassung
Die Zunahme der Belastung der Sozialversicherungsträger durch die sog. „rheumatischen“ Erkrankungen war in den letzten Jahren sowohl im Deutschen Reich wie auch im Ausland Gegenstand eingehender sozialhygienischer Untersuchungen. Zunächst wurden in Deutschland von Krebs und Zimmer, in den skandinavischen Ländern von Kahlmeter und Jansen, in England vom Gesundheitsministerium die statistischen Unterlagen gesammelt; das Ergebnis war, daß etwa 10–20% der Ausgaben der Krankenkassen und über 10% der Invalidisierungen die Folge dieser Krankheiten sind; sie belasten daher die Träger der Sozialversicherung stärker als die Tuberkulose. Noch ungünstiger wird das Bild, wenn man den Anteil der Herzkrankheiten berücksichtigt, welche zum großen Teil ebenfalls rheumatischen Ursprunges sind. Die letzteren tragen einen erheblichen Anteil zur Mortalität bei, besonders im Kindesalter; der gesamte Anteil der rheumatischen Erkrankungen an der Mortalität beträgt nach Glovee im Alter von 10–15 Jahren 16,2%. In vorgerücktem Alter nimmt die Sterblichkeit an den Folgen der rheumatischen Infektion allmählich ab, um einen um so größeren Anteil an der frühzeitigen Invalidisierung zu nehmen.
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Literatur
Ernst u. Broichmann: Rheuma und Rheumabekämpfung. Jena 1929.
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Gewerbepath. 1, 703.
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Fischer, A. (1933). Soziale Hygiene und Begutachtung. In: Rheumatismus und Grenzgebiete. Fachbücher für Ärzte, vol 15. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99503-3_10
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