Zusammenfassung
Farben sind eine chemisch-technische Angelegenheit (Farbenindustrie), sie interessieren sowohl den Physiologen und Psychologen als den Künstler und Ästhetiker, sie spielen in der Strahlentherapie eine Rolle, sie bilden aber nicht minder auch ein physikalisches Thema. Allerdings müssen wir, um dies richtig abzugrenzen, uns des dreifachen Sprachgebrauchs bewußt werden: 1. als Bezeichnung für die Farbstoffe, 2. als Charakterisierung einer Lichtsorte (Spektralfarben) und 3. als Ausdruck einer Empfindung (Farbempfindung). Für den Physiker ist die Färbung eines Lichtstrahls gekennzeichnet, wenn er das Spektrum einer Lichtart festgestellt hat. Im allgemeinen ist die Farbqualität das Resultat einer komplizierten Mischung von Lichtwellen verschiedener Länge, die sich etwa zwischen den Grenzen von 0,4–0,8 µ (1/1000 mm) bewegt. Nur im Grenzfall der reinen Spektralfarben besteht ein Lichtstrahl aus einer einzigen Wellenlänge. Er ist einfarbig, monochromatisch, und die Farbe kann charakterisiert werden durch die betreffende Wellenlänge, unabhängig von der Farbempfindung. Sofern wir von den Spektralfarben absehen, kann aber dieselbe Farbe (jetzt immer im Sinne einer Empfindung gemeint) durch unendlich viele Kombinationen von Lichtstrahlen hergestellt werden. Eine Farbe ist also durch die physikalische Zusammensetzung zwar eindeutig bestimmt, aber nicht charakterisiert. Und doch besitzt sie, unabhängig von der Art ihrer Erregung, eine selbständige Existenz.
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Greinacher, H. (1939). Farben. In: Physik in Streifzügen. Verständliche Wissenschaft, vol 40. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99444-9_19
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-99444-9_19
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