Zusammenfassung
Die „Lehre von den Transformationen“, die wir in der Überschrift als den Inhalt des zweiten Teiles der Vorlesung hinstellen, tritt zwar, wie wir sogleich zeigen werden, unseren bisherigen Betrachtungen gegenüber, die sich mit dem „Wechsel des Koordinatensystems“befassen, doch ist die innige Durchdringung beider Gebiete nicht zu verkennen und die Trennung im vorhergehenden auch nicht immer scharf durchgeführt worden. Wir haben als Grundlage der Untersuchung auf der einen Seite die geometrische Figur, auf der anderen Seite den analytischen Apparat eines bestimmten Koordinatensystems. Bisher herrscht die Absicht vor, eine und dieselbe Figur mit verschiedenen rechnerischen Hilfsmitteln zu behandeln, sei es unter Benutzung verschiedener Punktkoordinaten, sei es vonEbenenkoordinaten, Kugelkoordinaten usw. Wir werden so zu verschiedenen Gleichungen für dieselbe Figur geführt. Jetzt jedoch wollen wir dieselbe Formel f (x, y, z,…) = 0 auf verschiedene Art geometrisch deuten, indem wir die Größen x, y, z,... bald als gewöhnliche Punktkoordinaten, bald als höhere Punktkoordinaten usw. ansehen. Dadurch werden wir verschiedene geometrische Figuren in einer Gleichung dargestellt finden. Den Übergang von der ersten Figur zu der zweiten nennen wir dann eine „Transformation”. Unsere Aufgabe ist es, sie geometrisch aufzufassen.
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Literatur
Wie zum Beispiel F. Enriques: Vorlesungen über projektive Geometrie. 2. Aufl. Leipzig. 1915.
Man vergleiche Chastes „Rapport sur les progrès de la géométrie“Paris 1871, der auch sonst als Nachschlagebuch nützlich zu brauchen ist.
v. Staudt vermeidet den Ausdruck: Doppel Verhältnis; in der Tat bezieht sich dieser ja darauf, daß man den „Wurf“als Quotienten von Strecken erklärt, während doch hier von allem Messen abgesehen werden soll. Die erste Durchführung von Staudts Ansätzen findet sich bei M. Pasch: Vorlesungen über neuere Geometrie 1882.
Ein gehaltvolles neueres Lehrbuch dieses Gegenstands ist R. Weitzen-böcks Invariantentheorie, Groningen 1923.
Oeuvres de G. H. Halphen: Bd. 2, S. 197–253 (1918).
Neuere derartige reelle Darstellungen imaginärer Gebilde findet man behandelt bei E. Study: Ebene analytische Kurven und zu ihnen gehörige Abbildungen, Leipzig 1911
J. L. Coolidge: The geometry of the complex domain, Oxford 1924.
L. Cremona: Opere matematiche 1–3 (Milano 1914–17), 3. Bd. S. 336.
Man kann nämlich die x i und damit auch die X i als Funktionen zweier Veränderlicher u, v ansehen und mit d die Teilableitung nach u, mit δ die nach v bezeichnen.
Über die Entdeckung der Invarianz von K, des „theorema egregium“ver gleiche man P. Stächel: C. F. Gauß als Geometer, Leipzig 1918.
Vgl. E. Beltrami: Opere matematiche, Bd. 1–3, Milano 1902–1911, Cremonas Nachruf in Bd. 1.
Vgl. etwa W. Blaschke: Differentialgeometrie Bd. 1, 2. Aufl. (1924), §§ 66, 67.
Man findet die Prinzipien der Mechanik z. B. in dem in derselben Sammlung erschienenen Lehrbuch von Whittaker: Analytische Dynamik, Berlin 1924.
Neu herausgegeben und erläutert von H. Weyl, Berlin 1919.
L. Cremona, Opere Bd. 2, S. 54 und 193.
Über einen bei den genannten Beweisen übersehenen Ausnahmefall vgl. C. Segre und G. Castelnuovo, Atti Torino 36 (1901).
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Klein, F. (1926). Lehre von den Transformationen. In: Blaschke, W. (eds) Vorlesungen über Höhere Geometrie. Die Grundlehren der Mathematischen Wissenschaften. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99308-4_3
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