Zusammenfassung
Meine Herren ! Zunächst eine kurze Bemerkung zu dem Titel ! Die Pathologen sprechen bekanntlich dann von Hypertrophie, wenn ein Wachstumsexceß vorliegt, wobei das neugebildete Gewebe alle Eigenschaften des Mutterbodens besitzt. Wir wollen hier den Begriff rein klinisch fassen, d. h. ohne Rücksichtnahme auf den anatomischen Befund Prozesse zusammenziehen, deren Wesen neben anderen auch durch Gewebsvermehrung charakterisiert ist. Es wird Sie vielleicht ein wenig befremden, daß wir ein so banales Ereignis, wie es die „Gewebsvermehrung” im allgemeinen darstellt, für Klassifizierungszwecke benützen. Bekanntlich begegnet man ihm bei Hauterkrankungen ungemein häufig, dabei stellt es für den Einzelfall durchaus nicht immer das Wesentliche und denselben etwa Kennzeichnende dar, im Gegenteil überwiegend nur ein Neben- oder vorübergehendes Symptom, jedenfalls nicht das führende. So liegen die Verhältnisse beispielsweise bei jenen zwei Krankheiten, die wir gerade im Vorhergehenden besprochen haben: bei der idiopathischen Hautatrophie und der Sklerodermie. Beide Prozesse haben ein Stadium, wo Gewebsvermehrung gegeben ist — trotzdem hieße es dem Tatsächlichen Gewalt antun, würden wir sie deshalb hier abhandeln. Führendes Symptom ist und bleibt bei ihnen trotz aller anderen pathologischen Ereignisse der schließliche Gewebs-schwund und nur dieses Zeichen läßt sich dermalen als Einteilungsgrundsatz verwenden.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Kyrle, J. (1925). Hypertrophie der Haut. In: Vorlesungen über Histo-Biologie der Menschlichen Haut und Ihrer Erkrankungen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99275-9_4
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