Zusammenfassung
Aber hier erhebt sich eine wichtige Frage, bedeutungsvoll gerade für denjenigen, der in einer „existenziellen“ Haltung die Grundlage der Erfassung jedes seelischen Seins sieht. Denn wer das Erkennen im Sein gründen läßt, fragt sofort, wie weit Abwandlungen dieses „Seins“ auch die Erkenntnisse ändern können. Wenn die „Ergebnisse der Wissenschaft“ Spuren ihrer Herkunft aus der individuellen „Existenz“ des Forschers in einem Maße an sich trügen, daß über die angemessene Erfassung des Seelischen keine Verständigung möglich wäre, so könnte wechselseitig als leeres Gerede oder als „Problemblindheit“ erscheinen, was unter andersartiger Perspektive mit dem stärksten Bedeutungsakzent versehen ist. An die verschiedenen „Typologien“ (Kretschmer, Jung, Jaensch, aber auch Jaspers, Spranger, Reisegang) sei nur erinnert. Für E. Jaenscg steht die Tatsache, daß alle Erkenntnisvorgänge in das seelische Gesamtsein eingebettet sind (sie dienen nicht allein der Erfassung von Gegenständen, sondern auch der „Protreptik“ des Menschenwesens1), im Mittelpunkt aller psychologischen Erörterungen.
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Literatur
Jaensch, E.: Über die Grundlagen der menschlichen Erkenntnis, S. 233. Leipzig 1931.
Störring, G.: Die Frage der geisteswissenschaftlichen und verstehenden Psychologie. Leipzig 1928.
Roffenstein, G.: Das Problem des psychologischen Verstehens. Stuttgart 1926.
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Meinertz, J. (1939). Abwandlungen des Seins — Anderungen der Erkenntnisse. In: Psychotherapie — eine Wissenschaft!. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99221-6_12
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