Zusammenfassung
In Spanien vollzog sich gleich in den ersten Tagen des Jahres ein Ministerwechsel. Der Finanzminister Camacho machte am 6. Januar im Ministerrath den Vorschlag, daß zur Ausgleichung des Defizits sämtliche Waldungen verkauft warden sollten. Diesen Antrag bekämpste der Minister für öffentliche Arbeiten, indem er das Projekt als einen strafbaren Akt des Vandalismus bezeichnete, der Spaniens obnedies ausgedörrten Boden vollends in eine Wüste umwandeln müßte. Da die anderen Minister letzterem beistimmten, so gab Camacho, der kurz vorher hatte ankündigen lassen, er habe 200,000 Fr. Überschuß in den Kassen, während er nicht wußte, wie er die 40 Mill. Für Couponzahlung aufbringen sollte, seine Entlassung. Das ganze Kabinet folgte seinem Beispiele, worauf der Ministerpräsident Sagasta vom König beauftragt wurde, ein neues Ministerium zu bilden. Dasselbe konstituirte sich am 8. Januar in folgender Weise: Sagasta übernahm das Präsidium, der Marschall Martinez Campos das Kriegswesen, Vega di Armijo das Auswärtige, Pallon das Innere, Giron die Justiz, Cuesta die Finanzen, Gamacho die öffentlichen Arbeiten, Arias die Marine, Arce die Kolonien. Sämtliche Minister, außer Sagasta und Campos, traten neu in das Kabinet ein und gehörten der Partei Sagasta’s, den dynastischen Liberalen, an.
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Müller, W. (1884). Spanien und Portugal. In: Politische Geschichte der Gegenwart. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99181-3_8
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