Zusammenfassung
Für die Liberalen in Belgien waren die Abgeordnetenwahlen vom 10. Juni verhängnisvoll. Seit ihrem Siege bei den Abgeordnetenwahlen vom 11. Juni 1878, welchem sofort der Rücktritt des klerikalen Kabinets folgte, hatten die Liberalen das Ministerium inne, an dessen Spitze Frère-Orban stand. Am 10. Juni 1884 ersolgte ein starker Umschlag: das Resultat der Wahlen war, daß die Liberalen die Mehrheit in der Abgeordneten kammer, welche 20 Stimmen betrug, verloren und daß die Klerikalen nun eine Mehrheit von 34 Stimmen hatten. Nicht nur in den strengkatholischen Städten Brügge, Mecheln und Löwen, sogar im Vorort des Liberalismus, in Brüssel, des 16 Abgeordnete zu wählen hat, setzten die Klerikalen alle ihre Kandidaten durch. Eine ungeherure Aufregung bemäcchtigte sich, auf die Nachricht von diesem Resultat, der Bevölkerung, und in Brüssel kam es zu tumultuarischen Austritten. Fragte man nach den Gründen dieses Umschwungs, so wurde auf den Doktrinarismus des liberalen Ministeriums und auf die gefährliche Agitation des linken Flügels der liberalen Partei hingewiesen, der unter der Leitung Jansons stand und in der Presse offen verkündigte, daß den Radikalen ein klerikales Kabinet weit lieber sei als ein gemäßigt liberals.
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Müller, W. (1885). Belgien und Holland. In: Politische Geschichte der Gegenwart. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99180-6_9
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