Zusammenfassung
Im Ozon sah man noch bis vor kurzem einen Luftbestandteil von ganz besonderer Bedeutung. Ozonreiche Luft rechnet sich so mancher Kurort auch heute noch als nicht geringen Vorzug an, und ein bedeutsamer Fortschritt schien es, als die Technik uns Apparate bot, um auch in der Raumluft den Ozongehalt anzureichern. Analog der Reinigung des Wassers durch Ozonisierung sollte auch die Luft durch Ozon gereinigt werden, so hoffte man; die Luftkeime sollten getötet, die Luftgerüche beseitigt, und die Luft selbst sollte wertvoller werden für den Menschen. Nun, von diesen Erwartungen ist leider recht wenig in Erfüllung gegangen. Die neueren Untersuchungen von Hill, Schneckenberg, Flack (1912), Konrich1) Erlandsen und Schwarz2) haben zunächst einmal festgestellt, daß Ozon schon in starker Verdünnung ein giftiges Gas ist. Bei Einatmen einer Luft mit 0,05% Ozongehalt trat bereits nach 2 Stunden der Tod ein (Schwarzenbach); nach einer Stunde bei 1% Ozongehalt (Barlow). Noch Ozonverdünnungen von 0,0001% reizen die Atmungswege, rufen Husten und Kopfschmerz hervor, sobald das Mischungsverhältnis gesteigert wird.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Literatur
Konrich, Zeitschr. f. Hygiene u. Infektionskrankheiten 73.
Erlandsen und Schwarz, Zeitschr. f. Hygiene u. Infektionskrankh. 1910.
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Besonderer Hinweis
Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Rights and permissions
Copyright information
© 1916 Julius Springer in Berlin
About this chapter
Cite this chapter
Rothfeld, M. (1916). Ozon. In: Lüftung und Heizung im Schulgebäude. Zwanglose Abhandlungen aus den Grenzgebieten der Pädagogik und Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99095-3_3
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-99095-3_3
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-98284-2
Online ISBN: 978-3-642-99095-3
eBook Packages: Springer Book Archive