Zusammenfassung
Nicht alle menschlichen Augen sind so gebaut, daß die Netzhaut in jener Ebene sich befindet, in welcher der dioptrische Apparat parallel auffallende Strahlen in einem Punkte vereinigt, oder von der fernen Außenwelt ein scharfes deutliches Bild erzeugt. Nicht bei allen menschlichen Augen befindet sich also die Netzhaut in der Brennebene des dioptrischen Systems. Es gibt Augen, welche im Verhältnis zur Brechkraft ihres dioptrischen Systemes zu kurz (Abb. 61 H) oder zu lang (Abb. 61 M) sind. Die einen nennt man übersichtig oder hypermetrop, die anderen kurzsichtig oder myop. Übersichtigkeit wie Kurzsichtigkeitwerden als optische Fehler, als sog. Refraktionsfehler des Auges bezeichnet, obgleich es eigentlich durchaus falsch ist, bei nicht zu hohen Graden von Kurzsichtigkeit oder Übersichtigkeit von Fehlern zu sprechen, wie dies bisher üblich war. Es ist dies gerade so falsch, wie weIll man Leute, welche nicht allzu sehr unter oder über der Durchschnittsgröße des Menschen stehen, als pathologisch klein oder pathologisch groß bezeichnen wiirde. Ist bei einzelnen Menschen die Abweichung von der Durchschnittsgröße sehr ausgesprochen, dann spricht man allerdings von Zwergoder Riesenwachstum und auch Augen, bei denen die Netzhaut allzusehr nach vorne oder nach hinten von def Brennebene absteht, miissen schließlich als fehlerhaft bezeichnet werden.
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Literatur
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Siegrist, A. (1925). Die sog. optischen Fehler oder Refraktionsfehler des menschlichen Auges. In: Refraktion und Akkommodation des Menschlichen Auges. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99034-2_6
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