Zusammenfassung
Das sympathische Nervensystem morphologisch zu erfassen, d. h. in seiner Genese, Zusammensetzung und Ausbreitung innerhalb des Körpers festzulegen, ist zunächst Aufgabe des Anatomen und daher für diesen in erster Linie auch mit den Hilfsmitteln der Morphologie in Angriff zu nehmen. Da mir vor allem wichtig erscheint, daß man sich über den Begriff des sympathischen Nervensystems in seinem ganzen Umfange klar sein muß, ehe man daran geht, die Fülle seiner Einzelheiten zu studieren, so sei hier in Anlehnung an unsere alten anatomischen Meister, wie Henle (1871), KöLliker (1850)u.a.,unter Sympathischem Nervensystem zusammengefaßt: 1. Der zu beiden Seiten der Wirbelsäule von gangliösen Anschwellungen regelmäßig unterbrochene Nervenfaserzug, den man als Grenzstrang bezeichnet. 2. Die Verbindungen dieses Grenzstranges mit den vorderen Ästen der Spinalnerven, die Rami communicantes, wobei es gleichgültig ist, ob die in denselben verlaufenden Fasern durch die vorderen oder hinteren Wurzeln zum Rückenmark oder direkt in die Spinalnerven hineinziehen. 3. Sämtliche vom Grenzstrang sich abspaltenden Nervenzweige und mit diesen in Verbindung stehenden Ganglien; ob nun diese Ganglien noch ein makroskopisch sichtbares Geflecht bilden, wie den Plexus coeliacus, utero vaginalis usw., oder von mikroskopischer Kleinheit in die Wand von Eingeweiden hinein versenkt sind, spielt hierbei ebenfalls keine Rolle.
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Stöhr, P. (1928). Zur Definition des vegetativen Nervensystems. In: Mikroskopische Anatomie des Vegetativen Nervensystems. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99000-7_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-99000-7_4
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