Zusammenfassung
Die präklinische Notfallmedizin behandelt den akut Erkrankten oder Verletzten. Der psychisch traumatisierte Mensch hingegen, der einer akuten Lebensbedrohung ausgesetzt war oder der Zeuge des Todes einer nahestehenden Person geworden ist, findet bisher nur wenig Aufmerksamkeit. Das Erleben einer Notfallsituation kann zum Auslöser eines schweren psychischen Traumas werden. Unter ungünstigen Bedingungen bleibt eine psychische Trauma-tisierung bestehen und wird als posttraumatische Belastungsstörung zum schweren gesundheitlichen Folgeschaden (s. Kap. 4). Die Betreuung von Menschen, die im Rahmen eines Notfallgeschehens psychisch traumatisiert, jedoch somatisch (körperlich) nicht behandlungspflichtig sind, ist ebenfalls eine Aufgabe des Rettungsdienstes. Eine qualifizierte, effektive und verantwortlich durchgeführte psychische Betreuung ist kein verzichtbarer Luxus, sondern notfallmedizinische Notwendigkeit. Die Umsetzung des Betreuungsauftrags wird in der Praxis dort auf Grenzen stoßen, wo ein höherwertiges Rettungsmittel wie RTW (Rettungswagen) oder NAW (Notarztwagen) am Einsatzort gebunden bleibt und nicht für neue Notfälle zur Verfügung steht. Daher ist es empfehlenswert, einen zusätzlich für diese Aufgabe ausgebildeten und erfahrenen Rettungssanitäter oder Rettungsassistenten bereitzuhalten, der im PKW zum Einsatzort fährt.
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Weiterführende Literatur
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Müller-Cyran, A. (1997). Krisenintervention im Rettungsdienst. In: Bengel, J. (eds) Psychologie in Notfallmedizin und Rettungsdienst. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-97961-3_7
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