Anämien

Zusammenfassung

Unter Anämie versteht man eine Verminderung der Erythrozytenzahl und/oder der Hämoglobinkonzentration, bei Männern unter 14 g/dl und bei Frauen unter 12 g/dl. Je nach Hämoglobingehalt der Erythrozyten werden eine hypochrome, eine hyperchrome oder eine normochrome Anämie unterschieden. Als Ursache kommen Störung der Hamoglobinsynthese (z. B. Eisenmangelanämie), Störung der Erythropoese (z. B. Megaloblastenanämie), beschleunigte Erythrozytenzerstörung (hämolytische Anämie) sowie akute und chronische Blutverluste (z. B. im Magen-Darm-Trakt, durch Menstruation, durch Schwangerschaft) in Frage. Trotz unterschiedlicher Ätiogenese ähneln sich bei allen Anämieformen subjektive Beschwerden und klinisches Erscheinungsbild. Eine Unterscheidung ist nur durch gezielte laborchemische Untersuchung möglich. An subjektiven Symptomen werden vorrangig Müdigkeit, psychische, geistige und körperliche Erschöpfung, Konzentrationsschwäche, Appetitlosigkeit, Zunahme der Herzfrequenz, Kreislaufstörungen mit Schwindel, Schwarzwerden vor den Augen sowie Kurzatmigkeit angegeben. An klinischen Symptomen sind Blässe, Tachykardie, trophische Störungen sowie ursachenspezifische Befunde wie Ikterus, Hepatosplenomegalie anzutreffen.