Zusammenfassung
Klopstock gilt als der Dichter des 18. Jahrhunderts, der die Todesthematik über die zeitgenössisch spezifische Gräberromantik hinaus gestaltete und vertiefte1). Zu dichten galt ihm als ein hochverantwortliches Amt, denn der Dichter hat das Leben zu bewahrheiten. An der Problematik des Todes konnte er nicht vorübersehen; zumal als überzeugtem Christen war es ihm nicht möglich, den Tod aus der Welt hinauszuphilosophieren oder ihn verschönigend zu bemänteln. Wie immer christlich-religiös Klopstocks Auffassung vom Tod fundiert war, sie ist gleichwohl komplex; denn sein weltanschauliches Fundament vereint verschiedene, teils gegenläufige theologische Strömungen und ist von aufklärerischen Philosophemen überlagert2). Es ließen sich in den Dichtungen Klopstocks Anhaltspunkte für seine Todesauffassung finden, die geistesgeschichtlich verschieden zugeordnet werden müßten, je nach ihren Dominanten; dies ergäbe den Umfang eines Buches und noch kein Bild. Ein solches ist mit größerer Sicherheit zu gewinnen, wenn man von dem Tod ausgeht, der Klopstock in seinem Leben wohl am härtesten getroffen hat, von dem Tod seiner Frau Meta, und die Einstellungen herauszufinden versucht, die Klopstock dazu bekundet hat.
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Literatur
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© 1978 Dr. Dietrich Steinkopff Verlag GmbH & Co. KG, Darmstadt
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Höpker-Herberg, E. (1978). Der Tod der Meta Klopstock. In: Jansen, H.H. (eds) Der Tod in Dichtung, Philosophie und Kunst. Steinkopff. https://doi.org/10.1007/978-3-642-97763-3_19
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