Geschichte der Insulintherapie

Zusammenfassung

Am 14. Januar 1922 wurde aufgrund der Erfahrungen aus Tierversuchen von Banting und Best (Abb. 2a, 2b) an pankreatektomierten Hunden in Toronto erstmals ein Diabetiker mit einem „Insulinpräparat“ behandelt. Es war der 13jährige Leonhard Thompson, der seit zwei Jahren an einem Typ- 1-Diabetes litt. Das Resultat war zunächst enttäuschend; erst zwei weitere subkutane Injektionen eines qualitativ verbesserten Insulinpräparates am 23.1.1922 erbrachten den erhofften Erfolg: der Blutzucker fiel innerhalb von 24 h von 520 auf 120 mg/dl ab. Damit war die Wirksamkeit der „Insulinlösung“ bewiesen, und diese Behandlung fand innerhalb kurzer Zeit weltweite Verbreitung (Banting und Best 1922, Bliss 1982). Im Frühjahr 1923 publizierte die Zeitschrift Journal of Metabolic Research eine mehr als 400 Seiten starke Ausgabe, in der in zehn Beiträgen die ersten Erfahrungen nordamerikanischer Arbeitsgruppen bei der klinischen Anwendung von Insulin geschildert wurden.