Zusammenfassung
Jedes Pharmakon, das Schlaf erzeugt, kann als Hypnotikum bezeichnet werden; es handeh sich somit bei den Hypnotika oder Schlafmitteln nicht um eine scharf abgrenzbare Arzneimittelgruppe. Bei allen Hypnotika zeigt sich bei der klinischen Anwendung, daß die schlafmachende Wirkung und evtl. auftretende Nebenwirkungen wie Hangover-Effekte nicht nur von der Art des zu verabfolgenden Pharmakons, sondern v.a. auch von dessen Dosis abhängen. Das bedeutet aber, daß bei allen Fragen nach der Definition von Hypnotika immer auch quantitative Gesichtspunkte berücksichtigt werden müssen. Wird die Dosis richtig gewählt, so wirkt ein Schlafmittel hypnotisch. In zu geringer Dosierung hat das Pharmakon ledighch eine sedative Wirkung, die dann durchaus der eines Tranquilizers ähnelt. In hoher Dosierung kann das gleiche Pharmakon — mit Ausnahme der Benzodiazepine und ähnhch wirkender Substanzen — eine narkotische Wirkung entfalten. Diese Skala der Wirkungsintensitäten (sedativ — hypnotisch — narkotisch) hängt noch von der Applikationsart ab, da diese für die Anflutungsgeschwindigkeit im ZNS bestimmend ist. Die Wirkungsintensität und insbesondere die Häufigkeit unerwünschter Nebenwirkungen werden weiterhin durch die Kumulationsfähigkeit der einzelnen Hypnotika beeinflußt.
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Benkert, O., Hippius, H. (1992). Hypnotika. In: Psychiatrische Pharmakotherapie. Kliniktaschenbücher. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-97350-5_6
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