Zusammenfassung
Die Neigung, die Zivilisationskrise in erster Linie für eine moralische Krise zu halten, verändert auch das Verhältnis zur Herkunft und Vergangenheit unserer Zivilisation, und diese Veränderung wirkt auf ihre Zukunftsfähigkeit zurück. Man kann die hier gemeinte Veränderung im Vergangenheitsverhältnis unserer Zivilisation an einer sehr populär gewordenen, sogar als Wahlkampfparole aufgetretenen Formel sichtbar machen, die zum „Frieden mit der Natur“163 aufruft. Gegen den natur– und umweltschützerischen Impuls, der in dieser Formel steckt, ist selbstverständlich nichts einzuwenden. Aber mit ihrer Verwendung im Kontext moralisierender Zivilisationskritik ist nachweishch die Insinuation verbunden, erst die Zivihsation der Industriegesellschaft habe jenen nunmehr wiederherzustellenden Frieden mit der Natur aufgekündigt, der bis in die Anfänge unserer Zivilisation das kulturelle Naturverhältnis der Menschen geprägt und getragen habe.
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Lübbe, H. (1990). „Frieden mit der Natur“. In: Der Lebenssinn der Industriegesellschaft. Edition Sel-Stiftung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-97265-2_17
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