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Ansätze einer neuen Konsensstrategie der Stabilisierungspolitik

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Konjunkturpolitik

Part of the book series: Heidelberger Taschenbücher ((HTB,volume 253))

  • 15 Accesses

Zusammenfassung

Die späten siebziger und frühen achtziger Jahre markierten die stärkste Verbreitung wirtschaftspolitischer Ansätze, die am NCM-Politikineffektivitäts-Modell orientiert waren: Die Wirtschaft fände nach Störungen von selbst genügend rasch zu einer “natürlichen” Auslastungsrate der Kapazitäten zurück, wenn bloß der Preismechanismus nicht behindert würde; die Aufgabe der staatlichen Wirtschaftspolitik bestünde allein darin, Hemmnisse abzubauen, die die genügend rasche Anpassung der Preise und Löhne verhindern, also zu deregulieren, den Ge-werkschaftseinfluß zurückzudrängen1), die Leistungsbereitschaft durch Steuersenkungen und Verringerung der Sozialleistungen zu erhöhen, und den Staatsanteil ganz generell zurückzuführen. Stabilisierungspolitik des “aktivistischen” Typs könne die von ihr angestrebten Ziele gar nicht erreichen, sehr wohl aber könne das ein entsprechend gestalteter ordnungspolitischer Rahmen.

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Literatur

  1. Ohne daß dem eine gleich scharfe Anti-Konzentrationspolitik im Bereich von Produktion und Handel entspräche.

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  2. Auf die übrigen Probieme der empirischen Schätzung wie ad-hoc-Spezifikation, Verwendung von Variablen, die auch rationale Wirtschaftssubjekte zum gegebenen Zeitpunkt gar nicht kennen können usw., wird hier nicht weiter eingegangen; siehe dazu Abschnitt 15.2.

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  3. D.h. die abhängige Variable ändert sich bei gleicher Änderung aller unabhängigen Variablen überhaupt nicht.

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  4. Zu erwähnen sind neben anderen Autoren insbesondere Blanchard, Blinder, Buiter, Dornbusch, Fischer, Hahn, Prachowny, Solow, Tobin und andere.

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  5. Manche dieser Argumente scheinen allerdings eher einen überdurchschnittlichen Lohn als einen konstanten Reallohn vorauszusetzen.

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  6. Unter europäischen Bedingungen ist dieses Modell nicht ganz so plausibel wie unter amerikanischen, weil hier in der Regel ganze Branchen (nicht Betriebe!) zugleich Lohnverträge abschließen.

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  7. Vorübergehende Preissenkungen können sogar negativ wirken, wenn dem Käufer die Preiserhöhung stärker bewußt wird als die vorhergehende Preissenkung.

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  8. Einen direkten Einfluß der Stabilisierungspolitik auf die “natürliche” Wachstums- oder Arbeitslosenrate (die damals Vollbeschäftigung hieß) hatte auch die Neoklassische Synthese nicht angenommen. Sie war bloß davon ausgegangen, daß Unsicherheit über künftige Einkommen und Nachfrage (der Höhe und der Struktur nach), die Möglichkeit von Horten und Enthorten, sowie verzögerte Anpassungen und deren Kreislauffolgen die Erreichung der normalen Rate von Wachstum und Kapazitätsauslastung gar nicht zulassen. Ziel der Stabilisierungspolitik im traditionellen Modell war daher nicht die Veränderung, sondern die Erreichung der “natürlichen” Wachstumsrate, obwohl nicht übersehen werden darf, daß lange Perioden unbefriedigender Kapazitätsauslastung Investitionen und Kapitalstock drük-ken und auf diesem Weg auch die “natürliche” Wachstumsrate senken.

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  9. Die Darstellung folgt der Einheitlichkeit halber Dornbusch (1980, Kapitel 11), obwohl in diesem Zusammenhang die Verwendung von Logarithmen nicht erforderlich wäre.

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  10. Etwa dann, wenn die Zinsdifferenz zwischen den beiden Ländern, die zu den leistungsbi-lanz-ausgleichenden Kapitalzuflüssen Anlaß gibt, einer gleich großen Differenz der Investitionsrenditen entspricht, die Kapitalimporte somit Investitionsgüterimporte finanzieren, die in der Exportproduktion eingesetzt werden (Fall des “Entwicklungslandes”).

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  11. Die Identifizierung des einen Landes mit den USA und des anderen mit der übrigen Welt ist zugleich hilfreich und verwirrend: Sie ist hilfreich, weil auf diese Weise die wirtschaftspolitische Bedeutung des Modells zum Ausdruck gebracht wird, daß es sich um Fragen handelt, die tatsächlich intensiv diskutiert werden. Die Gleichsetzung ist andererseits verwirrend, weil die USA und die übrige Welt keineswegs gleich groß sind: Die Bevölkerung der USA macht bloß 5% der Weltbevölkerung aus, der Außenhandel der USA rund 15% des Welthandels, das Bruttoinlandsprodukt der USA gut 20% des Welt-Nationalprodukts.

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  12. Das Interlink-Modell empfiehlt sich in diesem Zusammenhang auch deswegen, weil es im Vergleich mit 11 anderen ökonometrischen Modellen mittlere Ergebnisse liefert, die, wenn überhaupt, leicht in Richtung Neoklassik verzerrt sind, also die Wirkungen der Wirtschaftspolitik eher unterschätzen (Chouraqui et al. 1987, Fußnote 35).

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  13. Die OECD simuliert bloß eine Staatsausgabenerhöhung, doch dürfte es nicht falsch sein anzunehmen, daß die Multiplikatoren bei einer Staatsausgabensenkung dieselben mit umgekehrten Vorzeichen sind, also Symmetrie vorliegt.

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  14. Toyoto/Hireno (1987) erhielten mit Hilfe des japanischen EPA-Modells Buiter-Ergebnisse für die USA (expansive Fiskalpolitik — Aufwertung), OECD-Ergebnisse für die BRD und Japan. Die Unterschiede ergeben sich aus der relativen Stärke von Leistungsbilanz- und Kapitalbilanzreaktionen.

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  15. Siehe dazu auch die vorhergehende Fußnote.

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  16. Z.B. Übernachfrage oder Inflation in einem Land greift auf die anderen Länder über.

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  17. Der Wechselkurs von A gegenüber B ist identisch mit dem Wechselkurs von B gegenüber A; Nachfragedämpfung in einem Land läßt auch die Nachfrage nach Importen sinken.

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  18. Z.B. der Ölschock.

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  19. Die folgenden Ausführungen stützen sich auf Hamada (1979).

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  20. Diese Assymetrie trug nicht unerheblich zum Untergang des Bretton-Woods-Systems des Dollar-Standards bei.

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  21. Das heißt, daß die Tangenten an die indifferenzkurven horizontal (Land 1) bzw. vertikal (Land 2) sind.

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  22. Er sucht einen für ihn optimalen Punkt auf der Reaktionskurve des anderen Landes.

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  23. Wie sich gezeigt hat, kann die Mobilität des Kapitalverkehrs nicht bloß durch Transferverbote gesteuert werden, sondern auch durch die mehr oder weniger leichte Zulassung von Finanzinnovationen, wie Swaps, Optionen, Futures etc.

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  24. Zwar mag es dem Investor sinnvoll erscheinen, eine Kreditlinie noch rasGh vor der erwarteten Kreditrestriktion zu bekommen, doch werden die Banken in einer solchen Situation kaum bereit sein, zusätzliche Kreditlinien einzuräumen.

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  25. Allerdings ist Einkommenspolitik besser in der Lage Verteilungskämpfe zu verhindern, als bereits bestehende zu dämpfen oder gar zu beseitigen.

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  26. Wie weit diese Assignation auch bei ernsten Verteilungskonflikten funktionieren kann, soll hier nicht diskutiert werden.

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© 1988 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Tichy, G. (1988). Ansätze einer neuen Konsensstrategie der Stabilisierungspolitik. In: Konjunkturpolitik. Heidelberger Taschenbücher, vol 253. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-97134-1_4

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