Medizinische Fachbereiche und Kliniken

Zusammenfassung

Forschung und Lehre in der Medizin sind unter den heutigen Verhältnissen unvorstellbar ohne die enge unmittelbare Verbindung mit der praktischen Krankenversorgung. Der Wissenschaftsrat formuliert überzeugend in seinen Medizinempfehlungen 1976¹ „ein funktionsfähiges, gut organisiertes Hochschulklinikum mit beispielhafter Krankenversorgung ist Voraussetzung für erfolgreiche Forschung und Lehre in der Medizin“. Zu den deutschen medizinischen Fakultäten oder Fachbereichen gehören daher als Einrichtungen der Krankenversorgung Kliniken und Polikliniken, die zusammen mit den übrigen Einrichtungen der Hochschulmedizin als eine untrennbare organisatorische Einheit zu verstehen sind. Das besondere Problem der Hochschulmedizin besteht somit darin, daß den medizinischen Fakultäten neben den traditionellen Aufgaben der Fakultät einer Universität — der Forschung und Lehre — Aufgaben der Krankenversorgung obliegen. Diese beiden Bereiche, Forschung und Lehre einerseits und Krankenversorgung andererseits, bedürfen, obwohl sie grundsätzlich zusammengefaßt in der Organisationseinheit Hochschulmedizin zu sehen sind, für die Erfüllung ihrer Aufgaben unterschiedlicher Organe und Entscheidungszuständigkeiten, soweit dies zur funktionsgerechten Wahrnehmung der Aufgaben erforderlich ist. Neben diesen Abgrenzungsproblemen hinsichtlich der Entscheidungszuständigkeiten sind durch diese besondere Situation erhebliche Verwaltungsprobleme im Bereich der Hochschulmedizin entstanden. Außerdem besteht für den Bereich der Hochschulmedizin die Notwendigkeit, mit den Instanzen des allgemeinen Gesundheitswesens insbesondere in der Planung eng zusammenzuarbeiten.