Zusammenfassung
Unter Bauchwandbruch oder Hernie versteht man das Vordringen von Teilen des Bauchraumes durch eine Lücke der Bauchdecken unter die Haut. Die Bauchdecken sind normalerweise durch Muskeln und derbe Bindegewebsplatten so kräftig ausgebildet, daß sie jedem Druck von innen her — insbesondere erhöhtem Druck beim Pressen (Husten, Stuhlgang, schweres Heben) ohne weiteres standhalten. Es gibt jedoch einige schwache Punkte, an denen es, insbesondere bei Menschen mit angeborener Bindegewebsschwäche oder beim Nachlassen von Festigkeit und Spannkraft (Alter, Krankheit), leicht zur Entstehung eines Bruches kommen kann. Solche Punkte sind z.B. die Durchtrittsstellen der Gefäße oder Samenstränge (»Bruchpforten«) sowie Stellen, an denen sich die Fasern der Bindegewebsplatten kreuzen. Ist es einmal zum Nachgeben des Gewebes gegenüber dem ständigen Innendruck des Bauchraumes gekommen, so schreitet dieses fort, bis ein vollständiger Bruch entstanden ist. Das Bauchfell, welches den vorgedrungenen Bruchinhalt umgibt, bezeichnet man als Bruchsack. Die Durchtrittsstelle des Bruchsackes durch die Bauchdecken ist die Bruchpforte oder der Bruchring, der im Bruchring befindliche Teil des Bruchsackes ist der Bruchsackhals Abb. 113). Die im Bruchsack gelegenen Teile des Bauchinhalts (»Bruchsackinhalt«) sind meistens Dünndarmschlingen oder Netzgewebe, selten Dickdarm, Magen, Blase oder Teile der weiblichen Geschlechtsorgane wie Eierstöcke und Eileiter (letzteres ist bei Säuglingen nicht so selten).
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Faß, H. (1976). Erkrankungen des Bauches. In: Lehrbuch der Chirurgie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-96335-3_27
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