Zusammenfassung
Was bildet den Gegenstand einer wissenschaftlichen Erklärung? Die naheliegende Antwort in realistischer Sprache lautet: Ereignisse oder Phänomene, die wir in der Natur oder in der geistigen Welt antreffen. Unter „Ereignis“ wird dabei ein raum-zeitlich abgegrenztes Stück der Wirklichkeit verstanden, also etwas, das ein Gebiet der vierdimensionalen Raum-Zeit-Welt einnimmt bzw. im Grenzfall einen Raum-Zeit-Punkt. Da der Übergang zwischen prozessualen Weltgebieten, die wir im vorwissenschaftlichen Sprachgebrauch als Ereignisse bezeichnen, und nichtprozessualen Weltgebieten, die im Alltag Dinge genannt werden, fließend ist, müßte man auch die Dinge zu dem, was erklärt wird, hinzurechnen. Der Erklärungsbegriff wäre danach als eine zweistellige Relation R zu konstruieren, wobei wir als Vorbereich dieser Relation etwa die Klasse der Sätze nehmen könnten und als Nachbereich die Klasse der konkreten Weltereignisse und Dinge zu wählen hätten. „xRy“ würde also eine Relation zwischen Sätzen und konkreten Ereignissen ausdrücken.
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© 1969 Springer-Verlag Berlin · Heidelberg
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Stegmüller, W. (1969). Der Gegenstand wissenschaftlicher Systematisierungen Zur Frage der ontologischen Interpretation. In: Wissenschaftliche Erklärung und Begründung. Probleme und Resultate der Wissenschaftstheorie und Analytischen Philosophie, vol 1. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-96190-8_5
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