Zusammenfassung
Die Verschiebungen der Bluteiweißkörper bei Erkrankungen der Nieren sind oft recht deutlich und intensiv. Wichtig ist, daß bei der Beurteilung des Elektrophoresediagramms stets der Einfluß von eventuell begleitenden entzündlichen Primärherden wie auch gleichzeitiger Affektion anderer Organe z. B. der Leber, seröser Häute usw. beachtet wird. Im Gegensatz zu der bisherigen Meinung haben unsere Untersuchungsergebnisse gezeigt, daß das Bluteiweiß und besonders die Serumelektrophorese in einer gewissen Abhängigkeit vom Blutgehalt an harnfähigen Substanzen besteht. So konnten wir nachweisen, daß schwerste Nierenfunktionsstörungen mit ausgesprochen hohen Rest-N-Werten, gleichgültig ob hervorgerufen durch ein akutes Nierenversagen infolge akuter Glomerulonephritis oder Tubulonekrose, elektrophoretisch stets eine deutliche Albuminabnahme und eine starke Vermehrung der Alpha-Globuline zeigte. Dieses charakteristische Elektrophoresediagramm bei Präurämie und Urämie ist allerdings nicht rückbildungsfähig durch augenblickliche Beseitigung der urämischen Stoffwechselstörung mittels extrakorporaler Dialyse. Ferner findet sich eine gewisse Korrelation beim akuten Nierenversagen in Hinsicht auf das veränderte Elektrophoresediagramm und die Intensität der Mineralhaushaltstörung oder Dyselektrolytämie. Hier hat sich gezeigt, daß beim akuten Nierenversagen gleich welcher Genese die Hyperkaliämie mit Kaliumintoxikation die ausgeprägtesten Dysproteinämien mit α2-Globulinämie zeigen.
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Sartorius, H., Petri, E. (1961). Die Serumelektrophorese in der Diagnose und Verlaufsbeobachtung von Nierenerkrankungen. In: Schlegel, B. (eds) Sechsundsechzigster Kongress. Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin, vol 66. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-642-96027-7_117
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