Zusammenfassung
Am Schultergelenk, das von allen Gelenken an Hand und Arm am seltensten erkrankt, finden wir in etwa einem Drittel der Fälle die sog. Caries sicca, 1867 zuerst von R. v. Volkmann beschrieben, d. h. eine granulierende Form der Tuberkulose, die zur Schrumpfung der erkrankten Gewebe führt. Oft geht der Prozeß von der Bicepssehnenscheide aus und greift später auch auf den Knochen über, wo er Zerstörungen macht, die manchmal aber durchaus nicht so häufig wie an anderen Gelenken zu Eiterungen führen. Auch Sequester bleiben häufig liegen, ohne zu Fisteln Veranlassung zu geben. Die Schmerzen sind oft nicht sehr groß. Immer sehen wir eine auffallende Atrophie des Deltamuskels, so daß die Gelenkgegend hierdurch abgeflacht und nicht in der gleichen Weise wie andere Gelenke verdickt erscheint. Der Gelenkspalt wird im Laufe der Erkrankung immer mehr eingeengt, und die Ausheilung erfolgt bei dieser verhältnismäßig gutartigen Form in Versteifung des Gelenkes. In einem Teil der Fälle kommt es aber auch zur Einschmelzung mit nachfolgender Eiter- und Fistelbildung. Unsere Behandlung besteht in Ruhigstellung des Gelenkes, wenn noch möglich in einer Abduktion von über ½ R in einem den Brustkorb samt Arm und Ellenbogen umfassenden Gipsverband oder einer Celluloid- bzw. Lederhülse und entsprechender Freiluft- und Sonnenbehandlung und entsprechender Ernährung.
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© 1949 J. F. Bergmann, München
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Hohmann, G. (1949). Tuberkulöse Gelenkentzündung an Hand und Arm. In: Hand und Arm. J.F. Bergmann-Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-642-96023-9_20
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Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag
Print ISBN: 978-3-8070-0224-8
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