Zusammenfassung
Die organischen Fluorverbindungen nehmen unter den Halogenverbindungen eine Sonderstellung ein. Bei den Verbindungen der anderen Halogene, also den organischen Chlor-, Brom-, und Jodverbindungen interessiert besonders, wie ihr Halogen reagiert, das heißt bei irgendwelchen chemischen Umwandlungen gegen andere Atomarten oder Gruppen ausgetauscht wird. Sie sind damit hauptsächlich als Zwischenprodukte bei Umsetzungen im Laboratorium oder in der chemischen Technik charakterisiert. So dienen Methylchlorid und Methylbromid in großem Umfange als Methylierungsmittel, auch Methyljodid wird als solches vielfach im Laboratoriumsmaßstabe benutzt, alle Alkylhalogenide der drei Halogene werden z. B. bei Grignardierungen oder zu Umsetzungen nach Friedel — Crafts als Alkylierungsmittel oft verwendet. Schließlich werden Verbindungen, die Chlor, Brom oder Jod am aromatischen Kern enthalten, ebenfalls vielfach zu Umsetzungen gebraucht, bei denen das Halogen ausgetauscht wird. Dagegen treten die Fälle an Zahl und vielfach an Bedeutung zuräck, in denen die Verbindungen dieser drei Halogene als Endprodukte Verwendung finden. Hier ist besonders an die einfachen Verbindungen: Tetrachlorkohlenstoff, Trichloraethylen oder Chloroform und Jodoform oder an p-Chlor-m-kresol zu erinnern, deren Gebrauch als Lösungsmittel oder in der Pharmazie allgemein bekannt ist. Auch Chloropren (2-Chlor-l,3-butadien) ist z. B. ein großtechnisch hergestelltes Zwischenprodukt zur Gewinnung synthetischer Kautschukarten. Hier sei auch das ebenfalls in großem Maßstabe hergestellte Vinylchlorid erwähnt, das Ausgangsverbindung zu Kunststoffen wie besonders zur P. C.-Faser ist und zu Umsetzungen für andere Polyvinylverbindungen dient; es ist heute infolge seiner Herstellung aus Azetylen und Salzsäure einer der billigsten Ausgangsstoffe der organisch-chemischen Technik.
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© 1951 Dr. Dietrich Steinkopff, Darmstadt
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Schiemann, G. (1951). Einleitung. In: Die Organischen Fluorverbindungen in ihrer Bedeutung für die Technik. Technische Fortschrittsberichte, vol 52. Steinkopff. https://doi.org/10.1007/978-3-642-95940-0_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-95940-0_1
Publisher Name: Steinkopff
Print ISBN: 978-3-7985-0036-5
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