Zusammenfassung
Bundesumweltministerin Merkel mißt freiwilligen Maßnahmen einen hohen Stellenwert in der Umweltpolitik bei und beruft sich dabei auch auf die Koalitionsvereinbarungen, die ihnen Vorrang vor gesetzlichen Regelungen einräumen (Welt vom 15.4.1996). Gerade in der Abfallpolitik ist eine Dominanz freiwilliger Vereinbarungen gegenüber anderen Maßnahmen festzustellen; ihre besondere Bedeutung in diesem Bereich wird vom Bundesumweltministerium explizit betont (BMU 1996a).
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Literatur
Die Mengenentwicklung der öffentlichen Abfallbeseitigung auf Deponien stellt sich nach Daten des UBA (1994) für das alte Bundesgebiet als stetiger Anstieg dar: 1975 wurden 53,2 Mio. t deponiert, 1982 71,1 Mio. t, 1987 88,5 Mio. t und 1990 90,9 Mio. t.
Voraussichtlich wären im Jahr 2001 in den neuen Bundesländern nur noch ca. 40 von 283 und in den alten Bundesländern noch ca. 120 von 263 im Jahr 1993 betriebenen Hausmülldeponien verfügbar. Bei den meisten Sonderabfalldeponien zeichnete sich eine Restlaufzeit von unter 12 Jahren ab (Stand 1993, vgl. UBA 1994).
Der Anteil von Stahl und Eisen am Gesamtgewicht beträgt 63,0%, hinzu kommen Aluminium mit 6,5% und sonstige Nichteisen-Metalle wie Kupfer, Blei und Zink mit 3,0%. Kunststoffe machen 13,0% und sonstige Materialien wie Glas und Gummi 14,5% aus (Benzler/Löbbe 1995:145).
Dieser betrug 1975 5%, 1990 11,5% und 1995 14,1% (vgl. Autorecycling 1995(3)).
Nach Angaben des ADAC beträgt das Durchschnittsalter eines Autos bei Stillegung 13,2 Jahre (SZ vom 12.3.1996). Legt man Herstellerangaben zugrunde, so übersteigt bei immerhin acht von 23 deutschen Herstellern und Importeuren die durchschnittliche Lebensdauer der Fahrzeuge 15 Jahre (VCD 1995).
Stahl ca. 63 Gew.%, Nichteisen-Metalle 9,5%, Kunststoffe (ohne Elastomere) 13% (Benzler/Löbbe 1995:145), Glas 3,5% (Enquete-Kommission 1994:252), Reifen 5%, sonstige Elastomere 3% und sonstige Fraktionen 3% (geschätzt nach Enquete-Kommission, ebenda).
Die Benachteiligung von Dosen gegenüber Mehrwegflaschen wird vom Abfallpolitiker der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Kampeter, kritisiert. Er äußert den Verdacht, diese Maßnahme diene in erster Linie dem Schutz der mittelständischen Bierbrauereien (FAZ vom 10.2.1996).
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© 1997 Physica-Verlag Heidelberg
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Rennings, K., Brockmann, K.L., Koschel, H., Bergmann, H., Kühn, I. (1997). Fallbeispiel Kreislaufwirtschaft. In: Nachhaltigkeit, Ordnungspolitik und freiwillige Selbstverpflichtung. Umwelt- und Ressourcenökonomie. Physica-Verlag HD. https://doi.org/10.1007/978-3-642-95928-8_14
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-95928-8_14
Publisher Name: Physica-Verlag HD
Print ISBN: 978-3-7908-0975-6
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