Zusammenfassung
Da der Konzernabschluß aus den Jahresabschlüssen der einbezogenen Unternehmen abgeleitet wird, muß „eine formale und inhaltliche Einheitlichkeit der Einzelbilanzen“748 gewährleistet sein, um dem Einheitsgrundsatz gerecht werden zu können. Um die notwendige Einheitlichkeit herzustellen, sind die originären, nach nationalem Recht erstellten Jahresabschlüsse (sog. Handelsbilanz(en) I (HB I)) vor der Konsolidierung durch Anpassungsmaßnahmen beim Abschlußstichtag und -inhalt (Gliederung, Bilanzansatz und Bewertung) vergleichbar zu machen. Jahresabschlüsse ausländischer Unternehmen sind darüber hinaus anschließend noch in DM umzurechnen. Die solcherart angeglichenen Einzelabschlüsse, die in der Konsolidierungspraxis üblicherweise als „Handelsbilanz(en) II“ (HB II)749 bezeichnet werden, bilden sodann die Grundlage für die Konsolidierung.
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Literature
Kosiol, E., Konzernbilanzierung (DBW 1938 ), S. 158 (Hervorhebung im Original).
Ausführlich zur HB II vgl. Havermann, H., Handelsbilanz II (1988), S. 185 ff.
Das Wahlrecht des § 299 Abs. 1 HGB, als Konzernabschlußstichtag den Abschlußstichtag des Mutterunternehmens oder “der bedeutendsten oder der Mehrzahl der in den Konzernabschluß einbezogenen Unternehmen” festzulegen, ist folglich nur bei uneinheitlichen Abschlußstichtagen von Bedeutung.
Vgl. Adler/Düring/Schmaltz, Rechnungslegung (1987/93), § 299 HGB, Tz. 16.
Vgl. § 299 Abs. 2 Satz 2 HGB; zur Aufstellung von Zwischenabschlüssen vgl. Adler/ Düring/Schmaltz, Rechnungslegung (1987/93), § 299 HGB, Tz. 28 ff.
Abs. 3 HGB.
Zu Einzelheiten vgl. Adler/During/Schmaltz, Rechnungslegung (1987/93), § 299 HGB, Tz. 84 ff.; Lange, S., Vereinheitlichung, in: Castan, E. u.a. (Hrsg.), Beck’sches HdR (1987/92), C 320, Rz. 55 ff.
Zu den Ausnahmen vgl. § 298 Abs. 1 HGB.
Vgl. Hartle, J., Grundlagen, in: Castan, E. u.a. (Hrsg.), Beck’sches HdR (1987/92), C 10, Rz. 96 ff.
Hartle, J., Grundlagen, in: Castan, E. u.a. (Hrsg.), Beck’sches HdR (1987/92), C 10, Rz. 210 (Hervorhebungen im Original), spricht vom “Grundsatz der subsidiären Maßgeblichkeit der Vorschriften der Einzelabschlüsse”.
Vgl. § 312 Abs. 5 Satz 2 HGB; dazu Adler/During/Schmaltz, Rechnungslegung (1987/93), § 312 HGB, Tz. 142.
Vgl. Lederle, H., Vereinheitlichung, in: Castan, E. u.a. (Hrsg.), Beck’sches HdR (1987/92), C 300, Rz. 26.
Ausführlich dazu und zum folgenden vgl. Lederle, H., Vereinheitlichung, in: Castan, E. u.a. (Hrsg.), Beck’sches HdR (1987/92), C 300, Rz. 21 ff.
Vgl. § 298 Abs. 1 i.V.m. § 265 Abs. 4 HGB.
Zu Beispielen dafür vgl. Havermann, H., Handelsbilanz II (1988), S. 190; dort auch der Hinweis, daß diese Umgliederungen gegebenenfalls erst im Rahmen der Konsolidierung erfolgen können.
Näher zum Bilanzansatz im Konzernabschluß vgl. Lederle, H., Vereinheitlichung, in: Castan, E. u.a. (Hrsg.), Beck’sches HdR (1987/92), C 300, Rz. 55 ff.; Ordelheide, D., Bilanzansatz (WPg 1985), S. 510 ff.; Schälen, W., Vereinheitlichung (1988), S. 124 ff.
Für eine Übersicht über Ansatzgebote, -verbote und -wahlrechte im HGB vgl. Lederle, H., Vereinheitlichung, in: Castan, E. u.a. (Hrsg.), Beck’sches HdR (1987/92), C 300, Rz. 67.
Vgl. statt aller Adler/During/Schmaltz, Rechnungslegung (1987/93), § 300 HGB, Tz. 20 f. m.w.N.; zweifelnd Schülen, W., Vereinheitlichung (1988), S. 128.
Eingehend zur konzerneinheitlichen Bewertung vgl. Reintges, H., Bewertung (ZfbF 1987), S. 282 ff.; Selchert, F.W.. Einheitlichkeit (1991), S. 101 ff.; Stobbe, T., Bewertung (DB 1986), S. 1833 ff.; Weirich, S., Bewertung (WPg 1987 ), S. 77 ff.
Vgl. IdW, Stellungnahme HFA 3/1988 (WPg 1988 ), S. 483.
IdW, Stellungnahme HFA 3/1988 (WPg 1988 ), S. 483.
Reintges, H., Bewertung (ZfbF 1987 ), S. 288.
So übereinstimmend Reintges, H., Bewertung (ZfbF 1987), S. 289; Weirich, S., Bewertung (WPg 1987 ), S. 80.
Eine unterschiedliche Ausübung von Bewertungswahlrechten im Konzernabschluß ist nach dem Einheitsgrundsatz immer (und nur) dann zulässig, wenn auch einer Kapitalgesellschaft in ihrem Jahresabschluß diese Option offenstünde; vgl. IdW, Stellungnahme HFA 3/1988 (WPg 1988 ), S. 483.
Vgl. § 308 Abs. 1 Satz 2, 3 HGB.
Vgl. dazu Kupsch, P., Stetigkeit (DB 1987 ), S. 1101 ff., 1157 ff.
Zu den unterschiedlichen Fällen einer Neubewertungsverpflichtung vgl. Weirich, S., Bewertung (WPg 1987 ), S. 82 f.
Vgl. Schildbach, T., Konzernabschluß (1991), S. 59; Weirich, S., Bewertung (WPg 1987), S. 82; a.A. Stobbe, T., Bewertung (DB 1986 ), S. 1838, der sich bei abweichenden, aber anwendbaren Bewertungsmethoden für ein Beibehaltungswahlrecht ausspricht.
Zum folgenden vgl. § 308 Abs. 2 Satz 2–4 HGB; zu Einzelheiten vgl. Adler/ During/ Schmaltz, Rechnungslegung (1987/93), § 308 HGB, Tz. 37 ff.
Zu einer Systematisierung der Erscheinungsformen des Maßgeblichkeitsprinzips vgl. Schmidt, L., Einheitsbilanz (1994), S. 87 ff.
Vgl. dazu Adler/During/Schmaltz, Rechnungslegung (1987/93), § 308 HGB, Tz. 59 ff.
Vgl. Busse von Colbe, W./Ordelheide, D., Konzernabschlüsse (1993), S. 124; Coenenberg, A.G., Jahresabschluß (1988), S. 508; a.A. Otte, H.-H., Konzernbuchführung (BB 1988 ), S. 661, der die in Landeswährung erstellte HB I zunächst in DM umrechnen läßt, bevor anschließend (in DM) die Anpassung an konzerneinheitliche Bilanzansatz-und Bewertungsvorschriften erfolgt.
Vgl. § 298 Abs. 1 i.V.m. § 244 HGB.
Die in § 340h HGB für Kreditinstitute geregelte Währungsumrechnung kann als lex specialis hier unberücksichtigt bleiben.
Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 HGB; vgl. dazu Adler/During/Schmaltz, Rechnungslegung (1987/93), § 313 HGB, Tz. 66 ff.; Wysocki, K.v., Berichterstattung (1988), S. 401 ff.
Zu einer ausführlichen, kritischen Analyse der Umrechnungsmethoden vgl. Busse von Colbe, W./Ordelheide, D., Konzernabschlüsse (1993), S. 133 ff. m.w.N.
Grundlegend zur Stichtagkursmethode vgl. Wysocki, K.v., Weltbilanzen (ZfbF 1971 ), S. 687 ff.
Die Verwendung des Mittelkurses stellt eine in der Praxis übliche und handelsrechtlich zulässige Vereinfachung dar; vgl. Busse von Colbe, W./Ordelheide, D., Konzernabschlüsse (1993), S. 127.
Wysocki, K.v., Weltbilanzen (ZfbF 1971 ), S. 692.
Wysocki, K.v., Weltbilanzen (ZfbF 1971 ), S. 693.
Zum folgenden vgl. Busse von Colbe, W./Ordelheide, D., Konzernabschlüsse (1993), S. 139 ff., auf die auch die Zeitbezugsmethode in Deutschland zurückgeht; grundlegend zur Umrechnung nach dem Zeitbezug (“temporal principle of translation”) in den USA vgl. Lorensen, L., Operations (1972), S. 17 ff.; ders., Translation (JofA, August 1972), S. 48 ff.
Vgl. dazu Müller, H., Umrechnung (RIW 1988 ), S. 854 ff.
Ausführlich zur Umrechnung nach dem Äquivalenzprinzip vgl. Busse von Colbe, W./Ordelheide, D., Konzernabschlüsse (1993), S. 146 ff.
Busse von Colbe, W., Umrechnung (The Finish Journal of Business Economics 1972 ), S. 329 (Hervorhebung im Original).
Zu Einzelheiten vgl. Busse von Colbe, W./Ordelheide, D., Konzernabschlüsse (1993), S. 152 ff.
Theoretisch korrekt wäre auch hier die Umrechnung der einzelnen GuV-Positionen zu ihren jeweiligen historischen Kursen; vgl. Busse von Colbe, W./Ordelheide, D., Konzernabschlüsse (1993), S. 161.
Vgl. dazu FASB, SFAS No. 52 (JofA, Februar 1982), S. 125 ff.; sie wird bei Busse von Colbe, W./Ordelheide, D., Konzernabschlüsse (1993), S. 141 ff., auch als “funktionale Methode” bezeichnet.
FASB, SFAS No. 52 (JofA, Februar 1982), S. 125, Abs. 5.796 Vgl. FASB, SFAS No. 52 (JofA, Februar 1982 ), S. 125, Abs. 6.
Vgl. FASB, SFAS No. 52 (JofA, Februar 1982 ), S. 125, Abs. 6, 11.
Vgl. FASB, SFAS No. 52 (JofA, Februar 1982 ), S. 125, Abs. 10 ff..
Vgl. statt vieler Adler/During/Schmaltz, Rechnungslegung (1987/93), § 299 HGB, Tz. 27 m.w.N.
Vgl. dazu Lange, S., Vereinheitlichung, in: Castan, E. u.a. (Hrsg.), Beck’sches HdR (1987/92), C 320, Rz. 4 m.w.N.
GI.A. Busse von Colbe, W./Ordelheide, D., Konzernabschlüsse (1993), S. 109: “Diese Ausnahmevorschrift ist systemwidrig.; ähnlich Wohlgemuth, M., Zwischenergebniseliminierung, in: Wysocki, K.v./Schulze-Osterloh, J. (Hrsg.), HdJ, Abt. V/5 (1991), Rn. 30, der § 308 Abs. 3 HGB als ”zweckfremd“ bezeichnet.
Lederle, H., Vereinheitlichung, in: Castan, E. u.a. (Hrsg.), Beck’sches HdR (1987/92), C 300, Rz. 111.
Ähnlich Stobbe, T., Bewertung (DB 1986 ), S. 1838 f.
Der Umfang des Auslandsgeschäfts respektive Exportanteil bei 27 der 50 umsatzstärksten deutschen Industrieunternehmen beträgt in 1992 mehr als 40%; vgl. Bläske, G./ Fuchs, T., Krise (SZ v. 28. 7. 1993 ), S. 29.
So auch die Auffassung des IdW, Währungsumrechnung (WPg 1986 ), S. 666.
Abs. 2 Satz 3 HGB.
Vgl. Biener, H./Schatzmann, J., Konzern-Rechnungslegung (1983), S. 61; Busse von Colbe, W./Ordelheide, D., Konzernabschlüsse (1993), S. 186 f.; Weirich, S., Bewertung (WPg 1987 ), S. 83.
Ausführlich zur nachfolgenden Kritik vgl. Busse von Colbe, W./Ordelheide, D., Konzernabschlüsse (1993), S. 184 ff.
Ossadnik, W., Umrechnung (WPg 1991 ), S. 331.
Genau den umgekehrten Weg möchte Ossadnik, W., Umrechnung (WPg 1991 ), S. 332, beschreiten: “Der Einwand gegen die Stichtagskursmethode könnte überdies weitgehend entkräftet werden, wenn ergänzend zu den in Konzernbilanz und -GuV angesetzten Posten im Anhang zusätzlich vorsichtige Werte angegeben würden, die den aus dem Einzelabschluß gewohnten Abbildungsregeln entsprechen und für die Gläubiger eines Konzerns das Bild von seiner wirtschaftlichen Lage abrunden.”
Vgl. z.B. Ossadnik, W., Umrechnung (WPg 1991 ), S. 332; ähnlich Schildbach, T:, Konzernabschluß (1991), S. 129 f., jedoch ohne eindeutige Präferenz für eine der Umrechnungsmethoden.
Eine Abweichung von diesem Grundsatz stellt z.B. die Hochrechnung der Minderheitenanteile im Rahmen der Kapitalkonsolidierung nach der Neubewertungsmethode dar.
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Bertsch, A. (1995). Konsolidierungsvorbereitende Maßnahmen. In: Rechnungslegung von Konzernunternehmen. Unternehmen und Steuern, vol 3. Physica-Verlag HD. https://doi.org/10.1007/978-3-642-95921-9_15
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