Unternehmensverfassung und Marktkontrolle: Ein Ausblick auf offene Fragen

Zusammenfassung

Diese Feststellung enthebt die Unternehmenstheorie allerdings nicht der Verpflichtung, in jedem einzelnen Fall die konkreten Bedingungen für die Funktionsfahigkeit von marktlichen Kontrollmechanismen herauszuarbeiten und auf ihre Übereinstimmung mit den beobachtbaren institutionellen Regelwerken zu überprüfen. Das heißt aber, daß nicht der Verweis auf die Logik des Wettbewerbs, diese ist unbestritten, sondem erst eine genaue Untersuchung der institutionellen Ausgestaltung eines Marktes, seiner Instmmente und seiner die Wirkungsrichtung verfügungsrechtlicher Arrangements bestimmenden Determinanten Aufschluß auf seine Funktionsfähigkeit zuläßt. Verwiesen ist damit wiederum auf die Bedeutung theoriegebundener empirischer Studien, die sich der Bedeutung ordnungspolitischer Vorgaben bewußt sind. Die empirischen Untersuchungen zu den Allokationswirkungen von Unternehmensverfassungen bieten allerdings gerade in bezug auf die Leistungsfähigkeit der die Aktiengesellschaft umgebenden Güterund Faktormärkte kein einheitliches Bild. Bedeutung erlangt dieser Tatbestand vor allem deshalb, weil die einzelnen Hypothesen, deren Aussagekraft es zu dokumentieren gilt, in jedem einzelnen Fall mit ordnungspolitischen Implikationen verbunden sind, die nicht unbeachthch sind. Die wirtschaftspolitische Position der Vertreter des Property Rights Ansatzes wird hier zentral durch die Auffassung geprägt, daß “economic analysis and evidence indicate that the market for corporate control is benefiting shareholders, Society, and the corporate form of Organization.”³⁰ Die Hypothese der Effizienz des Marktes für Unternehmensübemahmen, die hier zum Ausdmck gebracht wird, verknüpft sich auf Seiten der Property Rights Theorie mit der Forderung an die Wettbewerbspolitik, Unternehmensexteme Wachstumsprozesse von einer Kontrolle weitgehend auszuschliessen.³¹