Zusammenfassung
Es liegen bislang keine zuverlässigen epidemiologischen Daten über die Auftretenshäufigkeit zwanghafter Störungen auf niedrigem Strukturniveau vor, aber die klinische Erfahrung zeigt, daß sie nicht selten sind. Unter Patienten mit solchen Störungen wird eine bedeutende Anzahl mit einer sexuellen Pathologie angetroffen. Die Kombination von zwanghaften Abwehrstrukturen und gestörten Ich-Funktionen, die die Trieb- bzw. Impulsbefriedigung regulieren, fuhrt zu einem zwanghaft impulsiven Verhalten, wie es für die sexuelle Perversion (oder Paraphilie) charakteristisch ist. Die Mechanismen der Spaltung und Entmenschlichung (das Betrachten anderer Menschen als Partialobjekte oder im Sinne einer Bedürfnisbefriedigung) werden ebenfalls mit den Paraphilien in Verbindung gebracht (Stoller 1975). Sowohl homosexuelle als auch heterosexuelle Männer mit Charakterstörungen auf einem niedrigen Strukturniveau manifestieren Symptome der Borderline-Persönlichkeit, wie sie vom DSM-III-R definiert werden.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1993 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Friedman, R.C. (1993). Homosexualität, Heterosexualität und zwanghafte Borderline-Syndrome. In: Männliche Homosexualität. Psychoanalyse der Geschlechterdifferenz. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-95699-7_8
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-95699-7_8
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-540-56201-6
Online ISBN: 978-3-642-95699-7
eBook Packages: Springer Book Archive