Zusammenfassung
1. Das Strafrecht hat sich lange Zeit immer eingehender mit dem Straftäter befaßt, mit seiner Schuld, mit seinen persönlichen Verhältnissen, mit seiner Wiedereingliederung in die Gesellschaft. Das Opfer, der Verletzte rückte sehr weit an den Rand des Blickfeldes. Er wird im Strafverfahren im wesentlichen nur als Informationsquelle benutzt und in Gestalt der Zeugenpflicht dazu gezwungen. Erst in den letzten Jahren ist man aufmerksamer geworden. Das Strafverfahren bringt dem Verletzten nicht selten zusätzliche Belastungen; er muß davor, soweit möglich, geschützt werden. Auch muß man ihm im Verfahren angemessene Informations- und Mitwirkungsrechte geben, insbesondere um ihm zu ermöglichen, sich gegen Verantwortungsanlastungen zu wehren. Freilich müssen dabei die Ausgewogenheit unseres geschichtlich gewachsenen Strafprozesses, die Wahrheitsfindung und die rechtsstaatliche Sicherung der Verteidigungsbelange gewahrt bleiben1.
Im Bayer. Staatsministerium der Justiz hatte sich Herr Ministerialdirigent a.D. Dr. med. h. c. Walter Weißauer als für Bundesrat und Bundesgesetzgebung zuständiger Referent und Abteilungsleiter mit verschiedensten Fragen des Zivil- und Strafrechts zu befassen. Es mag deshalb erlaubt sein, daß der Verfasser ihm im Kreis der Gratulanten diesen Beitrag, auch wenn er nicht unmittelbar das medizinische Recht betrifft, dankbar für wichtige Lehr- und Gesellenjahre darbringt.
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Odersky, W. (1986). Schadensausgleich zwischen Täter und Verletztem — ein Anliegen der Strafrechtspflege. In: Heberer, G., Opderbecke, HW., Spann, W. (eds) Ärztliches Handeln — Verrechtlichung eines Berufsstandes. MedR Schriftenreihe Medizinrecht. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-95512-9_10
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