Zusammenfassung
Wenn die Zähigkeit der Flüssigkeit sehr groß wird, gelingt es mit gewöhnlidien Mitteln und in erreichbaren Zeiten nicht mehr, sie zum Fließen zu bringen, und sie benimmt sich dann wie ein Festkörper, der eine bestimmte Gestalt beibehält. Die Molekeln liegen dicht, aber ungeordnet nebeneinander, können sich aber gegeneinander nicht verschieben, weil die erforderliche Energie so groß ist, daß sie von fast keiner Molekel aufgebracht werden kann. Ein solches System ist das Glas, ein anderes der Asphalt unserer Straßen, und auch die meisten plastisdien Massen gehören hierher. Sie sind aber keine eigentlichen Festkörper, denn sie haben keinen schärfen Schmelzpunkt, sondern ein „Erweichungsintervall“, d. h. sie gehen innerhalb einer Temperaturspanne, die mehrere 100 Grad betragen kann, allmählich in den Zustand gewöhnlicher Flüssigkeiten über (geschmolzenes Glas, erweichter Straßenteer). Das Kennzeichen eines festen Körpers ist also der scharfe Schmelzpunkt oder, was dasselbe ist, der scharfe Erstarrungspunkt der Schmelze. Wenn Wilhelm Busch sagt:
„Das Wasser in dem Fasse hier hat ca. 0° Réaumur; Es bilden sich in diesem Falle die sogenannten Eiskristalle“ ,
so bringt er damit zum Ausdruck, daß der Eiskristall ein fester Körper und seine Schmelze, das Wasser, nur oberhalb 0°C beständig ist.
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© 1969 Springer-Verlag Berlin · Heidelberg
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Schwab, GM. (1969). Der Festkörper. In: v. Frisch, K. (eds) Was ist physikalische Chemie?. Verständliche Wissenschaft, vol 102. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-95128-2_7
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