Über schnell markierte nucleolare Desoxyribonucleinsäure in der perfundierten Rattenleber

Zusammenfassung

In unseren vorhergehenden Versuchen¹ haben wir festgestellt, daß der Einbau von radioaktiven Vorläufern, 3H-Thymidin und ³²PO₄- in die DNS der Nucleolarfraktion, welche nach einem leicht veränderten Verfahren² von Allfrey und Mirsky ³ gewonnen wurde, viel höher ist als im Rest der DNS des Zellkerns sowohl in der Rattenleber in vivo als in Hepatomzellen in vivo und in vitro. Seither wurde der rasche Einbau in Säugetierzellen-Nucleoli, unter anderem von der Arbeitsgruppe Granboulan ⁴, bestätigt, die das Problem vom elektronisch-mikroskopischen Standpunkt aus angefaßt hat. Man hat sich gefragt, was der hohe DNS-Turnover der Nucleolarfraktion zu bedeuten hat. Man nimmt allgemein an, daß die Synthese der riboso-malen Ribonucleinsäure (RNS) im Nucleolus stattfindet. Spiegelmann u. Mitarb.⁵ haben einen Parallelismus zwischen der Zahl der Nucleoli und dem Prozentsatz der ribosomalen RNS, die sich mit nucleolarer DNS hybridieren läßt, gefunden.