Zusammenfassung
Alles, was wir über die Lebensweise der amerikanischen Ureinwohner vor der Entdeckung des Kontinents durch die Europäer und die versunkenen Hochkulturen der Indianer aussagen können, verdanken wir zwei verschiedenen Quellengruppen. Eine davon sind die Beobachtungen, die vor allem von den spanischen Conquistadoren, aber natürlich auch von Angehörigen anderer Nationen, seit 1492 gemacht und niedergeschrieben wurden. Denn die spanische Landnahme, die zur Zerstörung der indianischen Reiche in Süd- und Mittelamerika führte, darf nicht nur als militärische Unterwerfung, politische Einverleibung und wirtschaftliche Ausbeutung angesehen werden, sondern stellte auch eine in der Kolonialgeschichte einmalige geistige Eroberung dar, eine beschreibende und wertende Auseinandersetzung mit allem Vorgefundenen, die ihren Niederschlag in Bibliotheken füllenden Dokumenten gefunden hat. Dieser Vorgang hob im gleichen Augenblick der Inbesitznahme an und wurde zunächst von Spaniern (Soldaten, Geistlichen und Beamten) getragen, zu denen sich bald aber auch des Schreibens kundige Indianer und Mestizen gesellten, die Brauchtum und Überlieferung darstellten, und zwar nicht nur in spanischer Sprache, sondern auch in den Idiomen der Eingeborenen. Solche authentischen Darlegungen sind besonders dann für uns wertvoll, wenn sie als bilderschriftliche Aufzeichnungen in frühere Zeiten zurückreichen.
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© 1963 Springer-Verlag OHG. Berlin · Göttingen · Heidelberg
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Trimborn, H. (1963). Einleitung. In: Die Indianischen Hochkulturen des Alten Amerika. Verständliche Wissenschaft, vol 82. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94882-4_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-94882-4_1
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
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