Der verkehrstechnische Begriff des Tag- und Nachtverkehrs

Zusammenfassung

Der astronomisch-physikalische Begriff für Tag und Nacht stellt an sich die Grundlage für den verkehrstechnischen Begriff des Tag- und Nachtverkehrs dar. Der Tag umfaßt bekanntlich die ver-schieden große Zeit, in der die Sonne, von dem Erscheinen des oberen Sonnenrandes gerechnet, über dem scheinbaren Horizont steht, die Nacht die Zeit, in der sie, von dem Verschwinden des oberen Sonnen-randes gerechnet, unter dem scheinbaren Horizont steht. Unter dem scheinbaren Horizont, der im Nachfolgenden der Einfachheit halber Horizont genannt werden soll, ist dabei der die Erde scheinbar be-grenzende und von der Himmelskugel scheidende Gesichtskreis ohne Berücksichtigung der physikalischen Unebenheiten der Erdoberfläche, dagegen mit Berücksichtigung der Brechung der Sonnenstrahlen von 34 Gradminuten verstanden. Der Beginn des Tags und das Ende der Nacht wird zeitlich durch den Sonnenaufgang, der umgekehrte Vorgang durch den Sonnenuntergang erfaßt, so daß der Tag von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang dauert, die Nacht von Sonnenuntergang bis Sonnenauf-gang¹). Wir wissen, daß in unseren Breiten Tag und Nacht am 21. März und 21. September eines jeden Jahres gleich sind, und daß am 21. Juni die kürzeste Nacht und der längste Tag und am 21. Dezember die längste Nacht und der kürzeste Tag vorliegen.