Narbenverengerungen des Kehlkopfs

Zusammenfassung

Unter Stenosen der Luftwege versteht man gemeinhin alle schwereren Beeinträchtigungen der Luftzufuhr zu den Lungen. In Kehlkopf und Luftröhre wirkt das Atemhindernis, sobald es einen gewissen Grad erreicht, unmittelbar lebenbedrohend, weil es keinen anderen Weg für die Sauerstoffzufuhr mehr gibt. Es ist sicher, daß von geringer Verengerung des Lumens bis zu vollständigem Verschluß desselben alle Grade von Stenose denkbar sind und auch tatsächlich vorkommen, ferner daß geringe Grade häufig unbeachtet bleiben und daher praktisch nicht als Stenosen zu bezeichnen sind. Von welchem Grade angefangen man die Verringerung der Lichtung als Stenose bezeichnen soll, läßt sich aus verschiedenen Gründen schwer festsetzen. Zunächst müssen individuelle Unterschiede in Betracht gezogen werden, indem nicht alle Personen in gleicher Weise auf geringe Schädigungen reagieren; auch das Alter, die Konstitution, der sonstige Zustand des Körpers spielen hierbei gewiß eine Rolle. Ein wesentlicher Unterschied, auf den schon wiederholt hingewiesen wurde [Pieniazek (1)], liegt darin, ob die Verengerung plötzlich, also in kurzer Zeit oder langsam und allmählich sich entwickelt hat; in letzterem Falle tritt in der Regel eine Gewöhnung an den geänderten Zustand ein. Vom klinischen Standpunkte aus muß man Wohl jede Verringerung des Lumens, die, wenn sie auch nicht gerade das Leben unmittelbar bedroht, dennoch die Aktionsfähigkeit des Individuums stört oder vermindert oder mit der Zeit den Organismus schädigt, als Stenose bezeichnen.