Wirtschaftliches; Speise und Trank

Zusammenfassung

Die Entwickelung der Landwirtschaft in Deutschland während des 10. Jahrhunderts hat sich im wesentlichen in den Bahnen bewegt, die ihr reichlich ein Jahrhundert früher durch Karl den Grossen gewiesen waren. Leider besitzen wir in den litterarischen Denkmälern keine ausführlichen Nachrichten über Ackerbau und Viehzucht, Einrichtung und Betrieb der Höfe, sowie über die Verwendung und Verarbeitung der Bodenprodukte. Dagegen gestattet das überlieferte reiche Urkundenmaterial einen genaueren Einblick in diese wichtigen Verhältnisse deutschen Kulturlebens. Die Wirtschaftsgeschichte hat demgemäss in erster Linie die sämtlichen Urkunden der Zeit zu berücksichtigen, eine Aufgabe, die indessen ausserhalb des Rahmens dieser Arbeit liegt¹). — Hauptträger der Landwirtschaft waren die Fronhöfe der geistlichen und weltlichen Grundbesitzer, die eigentlichen Wirtschaftsbeamten die Meier ²). Ausser den Wohngebäuden finden wir auf einem solchen Gute Stallungen für das Vieh, sowie Scheuern oder Speicher zur Aufbewahrung des Heus und Getreides ³). Ferner begegnen uns Werkstätten für mancherlei Handwerker, und zwar nicht nur auf den königlichen, sondern auch auf den landesherrlichen und grundherrlichen Fronhöfen ⁴). Die weitere Umgebung des Gehöfts bildeten die zugehörigen Äcker, Wiesen und Waldungen. An Getreide wurde Spelt, Boggen, Weizen, Grerste und Hafer gebaut⁵).