Zusammenfassung
Die gedrängte Darlegung des vorigen Kapitels hat zwar für die Preußische Hauptstadt von Neuem die alte Wahrheit erhärtet, daß verspätete Konzessionen eine bereits eingetretene revolutionäre Bewegung nicht gezügelt, sondern für den Augenblick nur noch zügelloser gemacht wird. Allein auch diese Wahrheit rechtfertigt in keener Weise die übliche polotische Verurtheilung solcher Konzessionen, weil dieselben wenigstens den wohlgesinnten Unzufriedenen das Vertrauen in die Zukunft und den Muth wiedergeben, im Anschlusse an die noch bestehenden Regierungsgewalten den radikalen Umsturzbestrebungen allmälig entgegenzutreten. Dieser Wiedererweckung des Muthes hat es in der That nicht bloß in der Hauptstadt, sondern nicht minder im ganzen Lande um so mehr bedurft, als die obrigkeitliche Gewalt nur noch in dem äußeren Gefüge der alten Ordnung fortbestand, während sie in ihren Lebensfunktionen an Haupt und Gliedern dem Starrkrampfe verfallen schien.
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Reichensperger, P. (1882). Verlauf der Dinge in der Rheinischen Heimath. In: Erlebnisse eines alten Parlamentariers im Revolutionsjahre 1848. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94484-0_2
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