Zusammenfassung
Das deutsche Revolutionsjahr 1848 hat in der Geschichtsliteratur eine auffallend stiefmütterliche Behandlung gefundent; es lebt darum in der dunkeln Erinnerung der Zeitgenoffen je nach ihrem verschiedenen politichen Standpunkte durchweg nur noch al seine Zeit der Demüthigung und der Schmach, oder aber der bittern Enttäuschung und der Vernichtung glänzender Hoffnungen, welche man an die „glorrieche“ Volkserhebung geknüpft hatte. Die zumeist betheiligten Parteien der Royalisten und der Demokraten haben Grund genug zu diefer einseitigen Auffassung des Geschehenen, und Beide vermögen sich dabei auch nicht von aktiver oder passive Mitschuld freizusprechen. Man hat darum, wie es scheint, die Bergessenheit jeder eingehenden Erörterung des wirklichen Berlaufs der Dinge vorgezogen und sich auf die Einregistrirung der allgemeinen Thatsachen beschränkt, indem auch die Partei der Gemäßigten sich ruhig der allgemeinen Berurtheilung unterwarf.
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© 1882 Verlag von Julius Springer Berlin
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Reichensperger, P. (1882). Die politischen Bustände Deutschlands zu Anfang des Jahres 1848 und der Busammensturz. In: Erlebnisse eines alten Parlamentariers im Revolutionsjahre 1848. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94484-0_1
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